Klage gegen Megafusion
12. Juni 2019Zehn US-Bundesstaaten haben vor einem Bundesbezirksgericht in New York Klage gegen die geplante Fusion der Mobilfunkriesen T-Mobile US und Sprint eingereicht. Sie befürchten bei einem Zusammenschluss weniger Wettbewerb und höhere Preise für die Kunden. Den dadurch entstehenden Schaden beziffern sie auf 4,5 Milliarden Dollar. Millionen von Kunden würden den Zugang zu einer erschwinglichen und zuverlässigen Mobilfunkversorgung verlieren, warnte die mitklagende Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James.
Kein Vertrauen in Zusicherungen
Die beiden Unternehmen haben zwar angekündigt, nach ihrem Zusammengehen die Preise drei Jahre lang nicht zu erhöhen. Doch die Kläger nehmen ihnen diese Zusicherung nicht ab. James bemängelte zudem, dass in ihrem Zuständigkeitsbezirk New York den beiden Anbietern die Versorgung mit dem Übertragungsstandard 3G bis heute Schwierigkeiten bereite. Nichts in dem Fusionsplan garantiere eine bessere Abdeckung.
Ein Zusammenschluss der beiden Konzerne war in den vergangenen Jahren zweimal gescheitert. Die Telekom-Tochter und ihr Konkurrent Sprint haben dieses Mal für ihren Fusionsplan die Unterstützung der Branchenaufsicht FCC signalisiert bekommen. Das Justizministerium in Washington hat jedoch noch kein grünes Licht gegeben.
Angriff auf den Marktführer
T-Mobile US und Sprint sind der dritt- beziehungsweise viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten. Marktführer sind Verizon Wireless und AT&T. Bei einer Fusion hätten T-Mobile US und Sprint zusammen 131 Millionen Kunden. Sie würden so mit AT&T gleichziehen und den Marktführer Verizon herausfordern.
fab/mak (rtr, afp)