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Nashörner - bedroht weil gehörnt

6. April 2017

Weltweit ist der Handel mit Rhinozeros-Hörnern seit vier Jahrzehnten verboten. Südafrika schert nun aus. Auf nationaler Ebene darf das begehrte Horn wieder verkauft werden.

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Bildergalerie Nashörner
Nashorn in einem Reservat bei JohannesburgBild: picture-alliance/dpa/A, Scheidemann

Der Handel mit Rhinozeros-Hörnern ist künftig wieder zulässig. Das entschied das südafrikanische Verfassungsgericht, wie der Verband der privaten Tierparkbesitzer erklärte. Das Umweltministerium hatte sich zum Schutz der Tiere um eine Aufrechterhaltung des nationalen Handelsverbots bemüht.

Nashornschmuggel - ein einträgliches Geschäft

Das internationale Handelsverbot ist von der Entscheidung in Südafrika zunächst nicht betroffen. Der Handel mit dem Horn von Nashörnern ist weltweit seit 1977 verboten. Auf dem Schwarzmarkt werden allerdings hohe Summen für Rhinozeros-Hörner gezahlt, etwa 60.000 Euro pro Kilogramm. In vielen Ländern Asiens, etwa in China und Vietnam, werden dem Horn heilende und aphrodisierende Kräfte zugeschrieben.

Tierschützer befürchten, dass selbst der begrenzte Handel in Südafrika die Nachfrage anheizen und damit der Wilderei neuen Auftrieb geben könnte. Die Befürworter des Handels mit Nashorn argumentieren hingegen, wenn die Nachfrage legal bedient werde, werde dem illegalen Handel und damit der Wilderei der Boden entzogen.

Nirgends auf der Welt gibt es so viele Nashörner wie in Südafrika. In ganz Afrika gibt es schätzungsweise noch etwa 20.000 bis 25.000 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner. Die meisten von ihnen leben in privaten Tierreservaten. Täglich werden in Südafrika Nashörner abgeschlachtet. Im vergangenen Jahr wurden laut Umweltministerium in Pretoria etwa 1000 Nashörner von Wilderern getötet, die meisten im Krüger-Nationalpark.

Per Flieger nach Botsuana: Rettungsaktion für Nashörner

In Afrika läuft derzeit eine Nashorn-Umsiedlungsaktion. Mindestens 100 der Dickhäuter sollen von Südafrika nach Botsuana gebracht werden. Die ersten zwölf Breitmaulnashörner wurden vor wenigen Tagen in einem 15-stündigen Transport erst per Lastwagen und dann mit dem Flugzeug bis ins Okavango Delta gebracht. So will man die von Wilderei bedrohten Tiere vor dem Aussterben retten. In Botsuana ist Wilderei nach Angaben von Experten sehr selten.

qu/wa (dpa)