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Syrien: UNESCO-Welterbe schwer beschädigt

4. November 2015

Die systematische Zerstörung antiker Kulturstätten in Syrien durch IS-Terroristen hört nicht auf. Jetzt hat es eine antike Ruinenstadt im Nordwesten des Landes hart getroffen.

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Syrien Al-Bara UNESCO Weltkulturerbe (Foto: picture-alliance / Prisma Archivo)
Bild: picture-alliance/Prisma Archivo

Für die Kulturlandschaft Syriens ist diese Ruinenstadt aus frühbyzantinischer Zeit einzigartig. Die kostbaren Bauwerke sind zwar als UNESCO-Kulturerbe geschützt, wurden jetzt aber durch den Bürgerkrieg schwer beschädigt. Zahlreiche Steinsärge (Artikelbild: vor der Zerstörung) in einem Pyramidengrab nahe dem Ort Al-Bara seien weitgehend zerstört worden, erklärte die oberste syrische Antikenbehörde in einer aktuellen Pressemitteilung. Beweisfotos zeigten deutlich Spuren von militärischen Kämpfen. Alte Gebäude würden mutwillig mit schwerem Gerät und Sprengstoff zerstört, um Steine als Baumaterial für neue Bauten zu gewinnen.

Syrien Al-Bara UNESCO Weltkulturerbe (Foto: picture-alliance / Prisma Archivo)
Wertvolle Steinfriese aus frühbyzantinischer Zeit wurden mit zerstörtBild: picture-alliance/Prisma Archivo

Das Ende des vierten Jahrhunderts besiedelte Al-Bara gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und steht zusammen mit rund 40 anderen Ruinenorten der Region auf der Liste der gefährdeten Stätten. Nach Auskunft der Vereinten Nationen nutzen viele Syrer die historischen Gebäude, um vor der Gewalt des Bürgerkrieges und den Angriffen der Terroristen Zuflucht zu suchen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana machten "Terroristen" für die neuen Zerstörungen verantwortlich. Diese Region im Nordwesten Syriens wird von mehreren islamistischen Gruppen kontrolliert, zu denen auch der syrische Al-Kaida-Ableger gehört.

Ende Oktober sei es in der Region auch zu russischen Luftangriffen gekommen, die Zerstörungen angerichtet hätten, vermeldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Nach eigenen Angaben hat die russische Luftwaffe die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat auch in der weltberühmten UNESCO-Welterbestätte Palmyra bombardiert. Sprecher bereuerten allerdings, dass bei dem Bombardement keine historischen Stätten zu Schaden gekommen seien. Die IS-Extremisten hatten die Ruinenstadt Palmyra am 21. Mai erobert und seitdem zahlreiche Tempelanlagen in Schutt und Asche gelegt und zahlreiche Anwohner getötet. Für die Zerstörungen um Al-Bara seien außerdem Schmuggler verantwortlich, sagte der Leiter der syrischen Antikenbehörde, Mamun Abdulkarim.

hm/ld (dpa, afpd)