Syrien beschießt Militärjets aus Israel
17. März 2017Im Jordantal war wegen der Ereignisse Sirenenalarm ausgelöst worden. Die israelische Luftwaffe hatte in der Nacht zum Freitag mehrere Ziele in Syrien unter Beschuss genommen. Die syrische Armee feuerte mit Luftabwehrraketen zurück.
Angriff in der Provinz Homs
Wie die staatliche Agentur Sana berichtet, griffen vier Kampfflugzeuge im Osten der Privinz Homs an. Ein israelisches Kampfflugzeug wurde demnach "abgeschossen, ein weiteres getroffen und die anderen zur Umkehr gezwungen".
Sie sollen über libanesisches Territorium in den syrischen Luftraum eingedrungen sein und ein "militärisches Ziel" nahe der Oasenstadt Palmyra getroffen haben. Dort kämpft die syrische Armee mit ihren Verbündeten gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Vor Kurzem hatten sie Palmyra von den sunnitischen Extremisten zurückerobert.
Israel: kein Kampfjet abgeschossen
Die syrische Armee sprach von einer "abscheulichen" Attacke und warf Israel vor, die Dschihadistenmiliz zu unterstützen. Das israelische Militär dementierte, dass ein Kampfflugzeug seiner Luftwaffe abgeschossen wurde. "Die Sicherheit des Piloten und des Flugzeuges war nie gefährdet", sagte ein Militärsprecher in Tel Aviv.
Eine der von Syrien abgeschossenen Raketen sei von israelischen Verteidigungssystemen abgefangen worden. Das israelische Radio berichtete, Anwohner in Jerusalem und seiner Umgebung hätten in der Nacht mindestens zwei gedämpfte Explosionen gehört. Sie hätten wie Explosionen beim Abfangen von Raketen durch Israels Raketenabwehrsystem "Iron Dome" geklungen.
Waffenlieferungen an die Hisbollah verhindern
In der Vergangenheit hat Israel wiederholt Luftangriffe auf Syrien geflogen, um nach eigenen Angaben Waffenlieferungen an die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah zu unterbinden. Mitglieder der von Iran finanzierten Hisbollah kämpfen im Syrienkrieg an der Seite der Regierungskräfte. Die Miliz betrachtet Israel als Erzfeind. Israel und Syrien befinden sich seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 noch immer offiziell im Kriegszustand.
uh/fab (afp, dpa)