Syrien wirft Israel Aggression vor
13. Januar 2017Wegen eines mutmaßlichen Luftangriffs auf einen Militärflughafen hat die syrische Regierung Israel Unterstützung von Terrorgruppen vorgeworfen. In einem Brief an die Vereinten Nationen schrieb Syriens Außenministerium, dass die "israelische Aggression Teil einer langen Serie von Angriffen" sei. Zudem warf Damaskus den israelischen, französischen, britischen und amerikanischen Geheimdiensten vor, den Angriff geplant zu haben.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatten acht Raketen einen wichtigen Militärflughafen der syrischen Streitkräfte im Westen von Damaskus getroffen. Die syrische Regierung und regierungsnahe Medien machten die israelische Luftwaffe umgehend für den Angriff verantwortlich. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu lediglich: "Es gibt keinen Kommentar."
Waffen für die Hisbollah
Bei dem Angriff kurz nach Mitternacht waren ein Gebäude in Brand geraten und vier Personen verletzt worden, wie es aus syrischen Sicherheitskreisen hieß. Wie die dpa weiter berichtet, soll die Attacke eine Waffenlieferung für die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah getroffen haben, die in Syrien an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad kämpft. Auf dem Flughafen hat laut Agenturberichten auch ein syrischer Geheimdienst seinen Sitz; ebenfalls ein großes Gefängnis soll dort untergebracht sein.
Seit dem Beginn des Bürgerkriegs hat die syrische Führung Israel schon mehrfach für Angriffe verantwortlich gemacht. Dass die Hisbollah an der Seite Assads kämpft, kann der israelischen Regierung nicht gefallen.
Treffen in Paris
Ob vor diesem Hintergrund die für das Wochenende geplante Internationale Nahost-Konferenz besonders effektiv sein wird, kann bezweifelt werden. Die französische Regierung hat am Sonntag zu einem Treffen nach Paris eingeladen und will damit, wie es heißt, Impulse für neue Nahost-Friedensverhandlungen geben. Aber: Israel und die Palästinenser werden nicht teilnehmen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die französische Initiative immer wieder deutlich abgelehnt.
ml/uh (dpa, afp)