Suche nach Frieden für Kongo
5. September 2013Im rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo sind Krieg und Gewalt seit Jahren alltäglich. In jüngster Zeit sind vor allem die Kämpfe zwischen Regierungstruppen (Artikelbild) und den Rebellen der Bewegung M23 wieder eskaliert. Der Nachbarstaat Uganda ergriff jetzt die Initiative zu einem Regionalgipfel.
"Uganda hat diese Dringlichkeitssitzung einberufen, weil im Kongo wieder Chaos herrscht und Menschen ums Leben gekommen sind", sagte Außenminister Sam Kutesa zum Auftakt des Treffens in der Hauptstadt Kampala. An dem zweitägigen Gipfel nehmen neben dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila auch Tansanias Staatschef Jakaya Kikwete sowie ihre Amtskollegen aus dem Südsudan und Ruanda, Salva Kiir und Paul Kagame, teil. Auch die UN-Sondergesandte Mary Robinson, die frühere Präsidentin Irlands, und Vertreter der Afrikanischen Union sind nach Kampala gereist. Robinson forderte eine politische Lösung des Konflikts zwischen Regierung und Rebellen.
Die M23-Bewegung besteht aus Rebellen, die vorübergehend in die Armee integriert waren, aus Protest gegen ihre angeblich schlechte Behandlung aber erneut zu den Waffen gegriffen haben. Seit Wochen gibt es wieder Gefechte rund um die Stadt Goma mit zahlreichen Toten. Die M23-Bewegung wird auf gut 1.000 Kämpfer geschätzt.
Sie ist nicht die einzige Rebellengruppe, die um Einfluss und Pfründe in der an Bodenschätzen reichen Region kämpft. Zur Befriedung der Region haben die UN rund 20.000 Soldaten in den Ostkongo entsandt, ausgestattet mit einem robusten Mandat auch für Kampfeinsätze. Die Kongo-Mission MONUSCO ist der derzeit weltweit größte UN-Einsatz. Die UN-Truppen kämpfen auf Seiten der kongolesischen Armee gegen die Rebellen. Ein entscheidender Erfolg ist ihnen bislang nicht gelungen. Einem UN-Untersuchungsbericht zufolge werden die M23-Rebellen aus Ruanda unterstützt. Die Regierung in Kigali bestreitet dies.
wl/re (dpa, ape, afpe, epd)