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Politik

Staatsanwälte ermitteln gegen Strache

13. Juni 2019

Im Mai hatte das Ibiza-Video mit dem früheren FPÖ-Chef die österreichische Regierung gesprengt. Nun folgen die juristischen Nachbeben: Äußerungen des Rechtspopulisten rufen Strafverfolger auf den Plan.

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Heinz-Christian Strache Österreichs Vizekanzler (FPÖ)
Damals noch Vizekanzler: Heinz-Christian Strache verkündet am 18. Mai seinen RücktrittBild: Getty Images/A. Halada

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien hat im Zusammenhang mit dem "Ibiza-Video" Ermittlungen gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-Fraktionschef Johann Gudenus (FPÖ) eingeleitet. Konkret gehe es um den Vorwurf der Untreue, sagte ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur. Es werde zudem gegen weitere Unbekannte ermittelt.

Zuerst hatte das österreichische Nachrichtenmagazin "Profil" darüber berichtet. Die Ermittlungen betreffen das Ibiza-Video, das "Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung" Mitte Mai veröffentlicht hatten - und in dessen Folge die rechtskonservative Regierungskoalition in Österreich zerbrach.

Getarnte Millionenspenden?

Die 2017 heimlich gefilmten Aufnahmen zeigen den damaligen Parteichef Strache sowie Gudenus im Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Investorin über Formen politischer Einflussnahme. Strache behauptet darin unter anderem, einige wichtige Unternehmer hätten zwischen 500.000 und zwei Millionen Euro über einen parteinahen Verein an die FPÖ gespendet. Die genannten Personen reagierten jedoch mit Dementis. Einen Tag nach der Veröffentlichung trat Strache als Parteichef und Vizekanzler zurück, Gudenus verließ sogar die Partei.

Österreich, die Band "Vengaboys" während Protest gegen die FPÖ in Wien
Protest gegen die FPÖ in Wien Ende MaiBild: Getty Images/T. Kronsteiner

Strache und Gudenus sind nicht die Einzigen, die die Ermitller im Visier haben: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft interessiert sich auch für den FPÖ-Abgeordneten Markus Tschank, dessen Immunität an diesem Donnerstag aufgehoben wurde. Tschank war in mehreren FPÖ-nahen Vereinen aktiv.

jj/se (dpa)