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Spitzenradioteleskop in Südafrika eingeweiht

13. Juli 2018

In Südafrika hat das bisher größte und stärkste Radioteleskop der südlichen Hemisphäre offiziell den Betrieb aufgenommen. Damit können Forscher einen besonders detailreichen Blick auf die Milchstraße werfen.

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Südafrika Meerkat-Radioteleskop
Bild: picture-alliance/dpa/South African Radio Astronomy Observatory

Die Teleskopanlage mit dem Namen Meerkat ermöglicht, schärfere Bilder von Objekten zu gewinnen, die Tausende Lichtjahre von der Erde entfernt sind. "Dies ist ein wichtiges Projekt, das unser Land voranbringen wird. Wir werden viel lernen", sagte der südafrikanische Vizepräsident David Mabuza bei der Einweihung. Die Anlage befindet sich in der Halbwüste Karoo in der Provinz Nordkap.

Das 2012 begonnene Projekt hat etwa 4,4 Milliarden Rand (280 Millionen Euro) gekostet. Meerkat besteht aus 64 tellerförmigen Antennen mit einem Durchmesser von je 13,5 Metern. "Die Anlage ist ein riesiger Schritt für uns bei der Erforschung des Weltalls", sagte der technische Leiter, Justin Jonas. Der Standort in der Karoo sei perfekt, da die sehr dünn besiedelte Region kaum von irdischer Störstrahlung betroffen sei.

Schärfere Bilder möglich

Meerkat soll demnach Millionen Galaxien abbilden und dabei helfen, Mysterien des Alls aufzuklären, die bisher noch unlösbar scheinen. Die empfindlichen Radioteleskope sammeln Radiowellen aus dem Weltraum, dann verarbeiten Computer die Signale und wandeln sie in Bilder um. Die Anlage soll es unter anderem ermöglichen, schärfere Aufnahmen vom etwa 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernten Zentrum der Milchstraße zu bekommen. Diese Region des Alls sei für normale Teleskope kaum abzubilden, weil es dort immer Gas- und Staubwolken gebe, erklärte Fernando Camilo, der wissenschaftliche Leiter der Betreibergesellschaft Sarao.

Zu den bislang größten Radioteleskopen weltweit zählen etwa das Arecibo-Teleskop in Puerto Rico und das chinesische Fast-Observatorium. Meerkat soll in einigen Jahren in das noch größere Radioteleskop Square Kilometre Array (SKA) integriert werden, das über mehrere Länder verteilt sein wird. Im Mai war dafür in der südafrikanischen Kleinstadt Sutherland, etwa 200 Kilometer von Meerkat entfernt, das optische Teleskop Meerlitch eröffnet worden, das mit der Teleskopanlage Meerkat gekoppelt werden soll. Nach Fertigstellung soll SKA bis zu 100 Mal empfindlicher sein als jedes andere Radioteleskop, versprechen die Verantwortlichen. SKA wird federführend von elf Ländern betrieben, darunter Südafrika, Australien, China, Großbritannien und Italien.

kle/jj (dpa, afpe)