Sorge um deutschen Wald
19. August 2020Bisher war die Bundesregierung von einer Fläche von 245.000 Hektar für die Aufforstung ausgegangen. Doch die Schäden in Deutschlands Wäldern sind größer als befürchtet. Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass rund 285.000 Hektar neu mit Bäumen bepflanzt werden müssen.
Auch die Schätzung der Schadholz-Menge, die seit 2018 anfiel, ist deutlich gestiegen: von 160 Millionen auf rund 178 Millionen Kubikmeter. Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Vor allem Fichten sterben ab
Besonders stark betroffen von den Waldschäden sind demnach Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen und Hessen. Vor allem Dürre und Borkenkäfer hätten die Widerstandskraft der Bäume geschwächt. Die Folge: Insbesondere Fichten in den Tieflagen sterben ab
Der Regen der vergangenen Wochen könne die Situation regional etwas entspannt haben, in tieferen Schichten fehle aber immer noch Wasser, hieß es aus dem Haus von Agrarministerin Julia Klöckner. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als elf Millionen Hektar Wald.
In diesem Jahr seien 31 Millionen Euro an Waldbesitzer ausgezahlt worden - von 138 Millionen Euro, die für 2020 zur Verfügung stünden, sagte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums der Funke-Mediengruppe. Wegen angepasster Förderrichtlinien und aufgehobenen Obergrenzen werde diese Summe in der zweiten Jahreshälfte aber deutlich steigen.
Bauen mit Holz wird gefördert
Auf einem Waldgipfel im vergangenen Jahr sagten Bund und Länder 470 Millionen Euro Bundesmittel und 330 Millionen der Länder für private und kommunale Waldeigentümer zu. Außerdem sind im Konjunkturpaket der Bundesregierung gegen die Folgen der Corona-Krise zusätzlich insgesamt 700 Millionen Euro Bundesmittel zur Unterstützung der Forstwirtschaft vorgesehen. Damit soll neben der nachhaltigen Bewirtschaftung auch das Bauen mit Holz gefördert werden.
nob/AR