Konferenz zur Zukunft Somalias
7. Mai 2013Das Treffen wird vom britischen Premier David Cameron und dem somalischen Präsidenten Hassan Cheikh Mohamoud gemeinsam geleitet. An der Konferenz nimmt auch der neue kenianische Präsident Uhuru Kenyatta teil, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt ist. Die britische Regierung begründete dies mit der Bedeutung, die Kenia als Nachbarland bei der Überwindung der Krise in Somalia habe.
Diskutiert werden soll unter anderem über den Aufbau funktionierender Justiz- und Polizeistrukturen in Somalia. Es geht außerdem um den Schutz von Menschenrechten und ein Finanzsystem für das ostafrikanische Land. Die internationale Gemeinschaft soll unter anderem dazu aufgerufen werden, finanzielle Mittel freizugeben.
Das Land am Horn von Afrika gilt als gescheiterter Staat und blickt auf zwei Jahrzehnte Bürgerkrieg und Anarchie zurück. Erst am Wochenende waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Regierungskonvoi in der Hauptstadt Mogadischu acht Menschen getötet worden. Die Politiker blieben in ihren gepanzerten Fahrzeugen unverletzt, die Opfer waren Passanten.
Miliz kontrolliert weite Landesteile
Zu der Tat bekannte sich die radikal-islamische Al-Schabaab-Miliz. Die Islamisten sind zwar offiziell von der afrikanischen Eingreiftruppe aus der Hauptstadt vertrieben worden. Sie kontrollieren aber weiter Landesteile und verüben häufig Anschläge im Stil einer Guerilla-Taktik. Insgesamt ist die Lage jedoch ruhiger geworden, seitdem die kenianische Armee Teile des Nachbarlandes überwacht.
Das katholische Hilfswerk Misereor appellierte an die internationale Gemeinschaft, dringend notwendige Reformprozesse in Somalia zu unterstützen. Mehr als eine Million Flüchtlinge im eigenen Land bräuchten eine Perspektive. Die etwa 460.000 Somalier im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia wagten sich nicht zurück in die Heimat, beklagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon, der Somalia kürzlich besuchte.
GD/se (epd, dpa, afp)