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Slalom-Kanute Sideris Tasiadis gewinnt Bronze

Andreas Sten-Ziemons mit SID, dpa, vg.no
26. Juli 2021

Dritte Medaille für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Tokio: Slalom-Kanute Sideris Tasiadis muss lange zittern, darf sich dann aber freuen. Im Triathlon gewinnt ein Norweger die Goldmedaille.

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Tokyo 2020 | Kanu: Sideris Tasiadis aus Deutschland
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/picture alliance

"Ich habe sehr viel Zeit investiert in den letzten Jahren und habe mich heute für die Arbeit belohnt. Ich bin super happy", sagte Wildwasser-Kanute Sideris Tasiadis, nachdem er mit viel Gefühl und vollem Risiko zu olympischer Bronze gepaddelt war. Der Canadierspezialist holte im Kasai Canoe Slalom Centre für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) die erste Medaille in Tokio. Zugleich war es diedritte Medaille für das gesamte deutsche Olympiateam. Nach Platz sechs im Vorlauf und im Halbfinale paddelte der 31-Jährige voll auf Angriff und wurde nach Silber 2012 in London erneut mit Edelmetall belohnt. Der Polizeibeamte musste sich nur dem neuen Olympiasieger Benjamin Savsek aus Slowenien und Lukas Rohan aus Tschechien geschlagen geben.

Zur ersehnten Goldmedaille fehlten dem Weltranglistenersten 5,45 Sekunden, weil Tasiadis bei seiner Finalfahrt Probleme an Tor 19 hatte und dort viel Zeit verlor. Ansonsten blieb er fehlerfrei und setze sich nach fünf von zehn Startern knapp an die Spitze. Den ersten Platz musste er aber gleich wieder abgeben und bis zum Ende zittern. Nachdem ihn auch der letzte Starter nicht verdrängen konnte, riss er erleichtert beide Fäuste hoch und umarmte die vor ihm platzierten.

Triathlon-Gold für Norwegen

Triathlet Kristian Blummenfelt hat Norwegen bei den Sommerspielen in Tokio die erste olympische Goldmedaille seit neun Jahren beschert. Der 27-Jährige setzte sich nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren sowie dem abschließenden 10-Kilometer-Lauf mit elf Sekunden Vorsprung vor dem Briten Alex Yee und Hayden Wilde aus Neuseeland durch. Blummenfelts Endzeit betrug 1:45:04 Stunden. Kurz vor dem Ende des Rennens setzte sich der Norweger aus dem Spitzentrio ab.

Tokio 2020 - Triathlon - Kristian Blummenfelt
Zum Jubeln reichte es noch, danach musste Kristian Blummenfelt sich erst einmal erholenBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

"Ich wusste, dass ich in einem Sprint nicht die Geschwindigkeit hatte", sagte Blummenfelt im Ziel im Interview mit der norwegischen Tageszeitung "VG". "Wenn ich also gewinnen wollte, musste ich in den letzten fünf Minuten mit ganzem Herzen dafür arbeiten. Ich habe so tief wie möglich gegraben. Es war aber nicht mehr viel drin." Die deutschen Starter, Jonas Schomburg und Justus Nieschlag, kamen als 38. und 40. ins Ziel. 

Skateboard: Drei Teenagerinnnen auf dem Treppchen

Die erst 13-jährige Momiji Nishiya hat als erste Skateboard-Olympiasiegerin Geschichte geschrieben und vor zwei anderen Teilnehmerinnen gewonnen, die ebenfalls noch nicht volljährig sind.

Tokyo 2020 | Skateboard: Momiji Nishiya aus Japan
Die 13-jährige Momiji Nishiya ist die zweitjüngste Olympiasiegerin der GeschichteBild: Marijan Murat/dpa/picture alliance

Die Japanerin setzte sich im Street-Wettbewerb gegen die ebenfalls erst 13 Jahre alte Brasilianerin Rayssa Leal und die 16-jährige Japanerin Funa Nakayama durch. Nishiya sicherte sich damit wie Landsmann Yuto Horigome am Sonntag den Street-Olympiasieg und gewann für Gastgeber Japan bereits das sechste Gold bei den Spielen von Tokio.

Nishiya ist allerdings nicht die jüngste Olympiasiegerin aller Zeiten. US-Schwimmerin Marjorie Gestring gewann 1936 in Berlin im Alter von 13 Jahren und 269 Tagen Gold. Nishiya ist einige Tage älter. Sie wird am 30. August 14 Jahre alt.

Van der Poel stürzt, Pidcock gewinnt

Wie wäre das olympische Mountainbike-Rennen wohl ausgegangen, wäre Mitfavorit Mathieu van der Poel nicht schon auf der ersten Runde schwer gestürzt? Der Niederländer, der bei der Tour de France für einige Tage das Gelbe Trikot getragen hatte, verlor bei einem Sprung über eine Felskante in einer Abfahrt das Gleichgewicht, überschlug sich mit seinem Fahrrad und prellte sich den Rücken. Zwar stieg er wieder in den Sattel, gab aber schließlich in der fünften von sieben Runden auf.

Tokyo 2020 | Mountainbike | Sturz Mathieu van der Poel
Mathieu van der Poel macht bei voller Fahrt einen unfreiwilligen und schmerzhaften SaltoBild: George Deswijzen/PRO SHOTS/picture alliance

Über die Goldmedaille freute sich stattdessen der Brite Thomas Pidcock. Der 21-Jährige setzte sich nach 28,25 Kilometern vor dem WM-Zweiten Mathias Flückiger aus der Schweiz durch. David Valero aus Spanien holte knapp vor dem Schweizer Rio-Olympiasieger Nino Schurter Bronze. Der deutsche Routinier Manuel Fumic erreichte bei seiner fünften und letzten Olympia-Teilnahme den 28. Rang. Der 39 Jahre alte Vize-Weltmeister von 2013 beendet nach der Saison seine Karriere.

Ariarne Titmus schlägt Katie Ledecky

Im Olympia-Becken von Tokio sorgten am dritten Wettkampftag die Superstars des Schwimmens für die Glanzpunkte: Über 400 Meter Freistil fing die Australierin Ariarne Titmus US-Favoritin Katie Ledecky noch ab und gewann Gold. Die Deutsche Isabel Gose kam bei ihrer Finalpremiere auf einen achtbaren sechsten Platz. Über 100 Meter Brust wiederholte der der Brite Adam Peaty seinen Olympiasieg von Rio 2016. Über 100 Meter Schmetterling gewann die Kanadierin Margaret MacNeil Gold. Und auch der neue US-Schwimmstar Caeleb Dressel begann seine Gold-Mission von Tokio erfolgreich. Mit der US-Staffel siegte er über 4 x 100 Meter Freistil vor Italien und Australien. Der 24-Jährige hat in Tokio noch drei weitere Gold-Chancen auf seinen Einzelstrecken.

Handballer und Hockey-Damen siegen, die Herren patzen 

Nach der Auftaktniederlage gegen Spanien haben sich die deutschen Handballer im zweiten Gruppenspiel gegen Argentinien zu einem 33:25 (14:13)-Sieg gemüht. Der deutsche Mannschaftskapitän Uwe Gensheimer erlebte dabei in seinem 200. Länderspiel einen frustrierenden Kurzauftritt. Der Linksaußen saß zunächst nur auf der Bank und kam Mitte der zweiten Halbzeit für einen Siebenmeter ins Spiel. Allerdings traf er mit seinem Strafwurf den argentinischen Torwart am Kopf, was die sofortige Rote Karte zur Folge hatte.

Die deutschen Hockey-Männer haben dagegen in ihrer zweiten Begegnung die erste Niederlage kassiert. Gegen Welt- und Europameister Belgien verlor die Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi am Montagmorgen mit 1:3 (0:2). Besser machten es am Abend Ortszeit die Damen: Die schlugen in ihrem zweiten Gruppenspiel Indien mit 2:0 (1:0) und liegen damit in Gruppe A punktgleich mit den Niederländerinnen auf Platz zwei.