Sieben Jahre Haft für Panamas Ex-Machthaber Noriega
26. Juli 2010
Das Geld soll Noriega vom berüchtigten Medellín-Kartell um den kolumbianischen Drogenboss Pablo Escobar erhalten haben. Laut Noriega stammen die Millionen dagegen aus dem Erbe seines Bruders, dem Vermögen seiner Frau und aus Zahlungen des US-Geheimdienstes CIA an ihn.
1989 wurde Manuel Noriega von den USA aus seinem Land verschleppt und hinter Gittern gesteckt. Daher beruft er sich auf seinen Status als Kriegsgefangener, den ihm ein US-Gericht 1992 zuerkannt hatte. 1987 war ihm in Paris vom damaligen Staatspräsidenten François Mitterrand der Orden der Ehrenlegion verliehen worden. Es handelt sich dabei um eine der höchsten französischen Auszeichnungen.
Ziehkind der USA
Präsident von Panama war der einstige General Noriega nie. Zwischen 1981 bis 1989 reagierte er mit "eiserner Hand" und über Strohmänner im Präsidentenpalast das kleine mittelamerikanische Land. Der junge Noriega wurde jahrelang von den USA unterstützt, um in dem Land mit seinem strategisch wichtigen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik einen Verbündeten zu haben. Noriega besuchte das berüchtigte US-Ausbildungszentrum "School of Americas" und unterhielt enge Kontakte mit der CIA, mit denen er im Kampf gegen die kolumbianischen Drogenkartelle zusammenarbeitete.
Letztlich gingen den USA Noriegas eigene Verstrickungen in den Drogenhandel zu weit. Sie stürzten den General 1989 durch eine blutige Militär-Invasion, bei der Hunderte Zivilpersonen ums Leben kamen. Die USA sprechen von bis zu 600, Menschenrechtsorganisationen gehen von über 3000 Opfern aus. Die US-Armee verweigerte Medien, Rotem Kreuz und neutralen Beobachtern drei Tage lang den Zutritt zu den bombardierten Gebieten.
"Präsidentensuite"
1992 wurde Noriega in den USA wegen Drogendelikten zu 40 Jahren Haft verurteilt, die Strafe wurde wegen guter Führung später reduziert. 20 Jahre saß er letztlich wegen seines Status als Kriegsgefangener in einer 25 Quadratmeter großen Einzelzelle ab, die ihrer großzügigen Ausstattung entsprechend "Präsidentensuite" getauft wurde. Danach lieferten ihn die USA im April an Frankreich aus.
In Paris war Manuel Noriega bereits im Juli 1999 in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft und einer Geldbuße von 11,2 Millionen Euro wegen Geldwäsche verurteilt worden. Weil er dagegen Widerspruch einlegte, musste das Verfahren nun neu aufgerollt werden.
Autor: Anne Herrberg (afp, ap, rtr)
Redaktion: Oliver Pieper