Schwere Knieverletzung bei David Alaba
1. April 2015Bereits in der 1. Halbzeit des Testländerspiels der Österreicher gegen Bosnien-Herzegowina ging nichts mehr. Bei einem Zweikampf mit dem Hoffenheimer Ermin Bicakcic verletzte sich Bayern Münchens Defensivspieler David Alaba so schwer am Knie, dass er noch zur Pause ausgewechselt werden musste. "David hat Probleme mit dem linken Knie, er hat einen Stich verspürt. Es geht ihm nicht so gut", sagte Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller nach der Partie, die 1:1 endete. Alaba selbst äußerte sich nicht. Am Mittwochmittag betrat Alaba auf Krücken die Praxis von Bayern-Doktor Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, wo weitere Untersuchungen vorgenommen wurden. Diese ergaben einen Innenbandabriss. Laut Darstellung des FC Bayern muss Alaba 14 Tage Gips tragen und insgesamt etwa sieben Wochen pausieren. Er soll aber in der entscheidenden Saisonphase wieder mitwirken können.
Erst im vergangenen November hatte er sich im Champions-League-Spiel gegen den AS Rom einen Teilriss des Innenbandes und eine Innenmeniskusverletzung im rechten Knie zugezogen. Er wurde operiert, verpasste den Rest der Hinrunde und stand zum Rückrundenstart gegen den VfL Wolfsburg Ende Januar wieder auf dem Platz. Den Bayern fehlt damit im Bundesliga-Spiel am Samstag beim Rivalen Borussia Dortmund nach Franck Ribery ein zweiter Schlüsselspieler.
Durch Alabas Ausfall rückt möglicherweise ein Startelf-Comeback von Bayern-Kapitän Philipp Lahm näher. Lahm war erst Mitte März nach vier Monaten Verletzungspause in die Mannschaft zurückgekehrt, fühlt sich nach zwei Kurzeinsätzen in der Liga aber bereit für ein Spiel über 90 Minuten. "Das dürfte reichen", sagte der 31-Jährige in einem Radiointerview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Mal sehen, wie es der Trainer sieht."
Ribery hat noch viel vor
Ribery, der nach einer Sprunggelenkverletzung zwar wieder ins Training eingestiegen ist, verteidigte sich und seinen ebenfalls verletzten Kollegen Arjen Robben unterdessen gegen einen möglichen zukünftigen Konkurrenten. Nach Riberys Einschätzung käme nämlich ein Wechsel von Wolfsburgs Star Kevin De Bruyne zum FC Bayern derzeit noch zu früh. Nach jüngsten Gerüchten über ein angebliches Interesse des deutschen Rekordmeisters an dem belgischen Nationalspieler sagte Ribery der "Sport Bild": "Er ist kein Spieler, der den Ball nimmt und ins Dribbling geht, gerne den Gegner vor sich hat. De Bruyne ist super, wenn er Platz hat, bei Kontern. Bei Bayern hast du jedoch meistens nur drei, vier Meter, keine großen Räume", so Ribery, der De Bruyne empfiehlt, mit einem Wechsel nach München noch ein wenig zu warten.
"Er ist ein guter Spieler - und er ist noch jung, er kann noch lernen", meinte der 31 Jahre alte Franzose und betonte, dass er und sein gleichaltriger Teamkollege Arjen Robben bei den Bayern noch viel erreichen wollen: "Arjen und ich, wir sind noch nicht fertig!"
Wie schwer ist Sahin verletzt?
Fertig sein könnte dagegen Dortmunds Mittelfeldspieler Nuri Sahin. Nachdem er bereits in den vergangenen vier Wochen verletzungsbedingt ausgefallen war, ergab eine nochmalige Untersuchung laut "kicker.de" eine Sehnenreizung im Oberschenkel. Ein Zeitpunkt für die Rückkehr Sahins, bei dem Ende Februar nach dem Revierderby gegen Schalke 04 (3:0) zunächst lediglich ein "kleiner Faserriss im Adduktorenbereich" diagnostiziert worden war, blieb zunächst offen. Auch über das vorzeitige Saison-Aus für den 26-jährigen Türken wird spekuliert. Allerdings widersprach BVB-Sportdirektor Michael Zorc dem deutlich und bekräftigte dass Dortmund weiterhin von Sahins Comeback noch in der laufenden Spielzeit ausgeht.
Zumindest für die kommenden zwei bis drei Wochen nicht dabei sein wird Mittelfeld-Allrounder Oliver Kirch. Der 32-Jährige hatte sich bereits im Liga-Spiel bei Hannover 96 (3:2) am 21. März eine Sehnenzerrung im linken Knie zugezogen.
asz/tk (asz, sid)