Schwacher Yuan hilft Chinas Export
13. Januar 2016Hoffnungszeichen für die chinesische Wirtschaft: Der schwache Yuan hat die chinesischen Exporte im Dezember beflügelt. Gemessen in der Landeswährung Yuan (Renminbi) legten die Ausfuhren wieder zu, und die Importe gingen nicht mehr so stark zurück wie zuletzt, wie die Zollverwaltung am Mittwoch mitteilte. Der Überschuss in der Handelsbilanz stieg daher überraschend. Umgerechnet in US-Dollar fielen Exporte und Importe zwar zurück, aber nicht so stark wie von Experten erwartet.
"Die chinesische Wirtschaft stabilisiert sich vielmehr, als dass sie kollabiert", sagte Shane Oliver, Chefvolkswirt bei AMP Capital in Sydney. Zudem spreche der hohe Handelsbilanzüberschuss gegen eine weitere Abwertung des Yuan. Die jüngsten Turbulenzen am Aktienmarkt hätten auch weniger etwas mit der chinesischen Wirtschaft zu tun gehabt, sondern seien in der Regulierung des Aktienmarktes begründet.
Börse trotzdem im Minus
Der chinesische Aktienmarkt zeigte sich nach den guten Handelsdaten zunächst weitgehend stabil, rutschte dann aber wieder ab. Der CSI 300, in dem die 300 wichtigsten Unternehmen des Festlands gelistet sind, gab um 1,86 Prozent nach. "Die Anleger haben kein Vertrauen in den Markt und sind trotz der guten Exportdaten weiter in Sorge um den Zustand der chinesischen Wirtschaft", sagte Wei Wei, Analyst von Huaxi Securities in Shanghai.
Die Exporte waren im Dezember 2015 in Yuan gerechnet um 2,3 Prozent zum Vormonat gestiegen. Dabei zog vor allem das Geschäft mit den Ländern der Europäischen Union wieder deutlich an. Die Importe sanken zwar um vier Prozent. Erwartet worden war allerdings ein deutlicheres Minus von 7,9 Prozent. Der Überschuss in der Handelsbilanz kletterte von 343,1 Milliarden Yuan im Vormonat auf 382,05 Yuan. In US-Dollar gerechnet gingen die Exporte im Dezember um 1,4 Prozent auf 224,2 Milliarden Dollar zurück. In den Monaten davor waren die Ausfuhren deutlich stärker gefallen. Die Importe sanken um 7,6 Prozent auf 164 Milliarden Dollar. Auch hier hatte China zuletzt stärkere Einbrüche erlebt. Der Überschuss in der Handelsbilanz lag im Dezember damit bei 60 Milliarden Dollar. Im Vormonat hatte er noch bei 54,1 Milliarden Dollar gelegen.
zdh/ul (dpa, rtr)