Autopsie bestätigt Selbstmordverdacht
24. Juli 2015Die Behörden in Texas gehen im Fall der toten Sandra Bland von einem Suizid aus. Bei der vorläufigen Obduktion seien keine Anzeichen für einen Kampf oder ein Fremdeinwirken festgestellt worden, sagte Staatsanwalt Warren Diepraam vor der Presse. Stattdessen habe man zwei bis vier Wochen alte Schnittwunden an dem Handgelenk der Frau festgestellt, die auf einen möglichen früheren Suizidversuch hindeuteten. In ihrem Körper seien auch Hinweise auf Marihuana gefunden worden.
Die junge Schwarze Sandra Bland war aus ihrem Auto heraus festgenommen worden (Artikelbild), weil sie ohne zu blinken die Fahrspur gewechselt hatte. Drei Tage später, am 13. Juli, wurde sie im Gefängnis von Hempstead erhängt aufgefunden.
Die Polizei ist stets von einem Suizid ausgegangen. Die Familie der 28-Jährigen zweifelt die Selbstmordtheorie jedoch stark an. Sie hat eine unabhängige Untersuchung der Todesursache gefordert.
Staatsanwalt Diepraam sagte, er rechne nicht mit einer zweiten Autopsie durch die Behörden. Die Angehörigen könnten das aber veranlassen.
In den Medien waren mehrfach angebliche Hinweise aufgetaucht, dass Sandra Bland in der Vergangenheit suizidgefährdet gewesen sei und dass sie Drogen genommen haben soll. Der Staatsanwalt sagte, er erwarte mehr Resultate zur Einnahme der Drogen in den kommenden Tagen.
Blands Festnahme nach einem leichten Verkehrsdelikt und ihr Tod drei Tage später haben die Debatte um Rassismus und Polizeigewalt in den USA wieder angeheizt.
rb/pab (afp, ap, dpa, rtr)