Modefotograf F.C. Gundlach gestorben
25. Juli 2021Viele Aufnahmen von Franz Christian Gundlach sind zu Ikonen geworden. Seine Spezialisierung auf Modefotografie im journalistischen Stil begann 1953 mit der Arbeit für die in Hamburg erscheinende Zeitschrift Film und Frau, für die er vor allem die Berliner Modeschöpfer, die Pariser Haute Couture und immer wieder Filmstars wie Romy Schneider, Hildegard Knef, Dieter Borsche, Jean-Luc Godard und viele andere fotografierte. Seine Fotografien fangen auf eindrucksvolle Weise den Zeitgeist der 1950er- und 1960er-Jahre ein.
Geboren wurde F.C. Gundlach am 16. Juli 1926 in Heinebach, Hessen. Seine fotografische Ausbildung absolvierte er von 1946 bis 1949 in Kassel. Als freiberuflicher Fotograf veröffentlichte Gundlach seit 1949 vor allem Theater- und Filmreportagen in Magazinen wie der Deutschen Illustrierten, in Stern, Quick und Revue. Für seine Aufnahmen flog er um die ganze Welt und nahm seine Models mit. Legendär wurden Fotos von Frauen in Badekappen vor Pyramiden oder in Pelzmänteln im Hochsommer.
Reporter der Modefotografie
Ende der 1960er Jahre wechselte Gundlach die Seiten und gründete in Hamburg das Dienstleistungsunternehmen "Professional Photo Service" (PPS). Später kam die "PPS-Galerie F.C. Gundlach" dazu, die erste reine Fotogalerie in Deutschland. Anfang der 1990er Jahre verkaufte Gundlach seine Firma und wurde zum leidenschaftlichen Sammler und Ausstellungsmacher. Im Jahr 2000 übertrug Gundlach seine umfangreiche Sammlung in eine Stiftung, die als Dauerleihgabe in dem von ihm gegründeten Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen ihre Heimat fand. In Hamburg, wo F.C. Gundlach die meiste Zeit seines Lebens verbrachte, starb er, wie jetzt bekannt wurde, am 23. Juli im Alter von 95 Jahren.
so/ft (dpa/Deichtorhallen)