Sacheen Littlefeather ist tot
3. Oktober 2022Wie die Oskar-Akademie am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, ist Sacheen Littlefeather, Schauspielerin und langjährige Aktivistin für die Rechte der nordamerikanischen Ureinwohner, am Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben.
Littlefeather hatte 1973 im Namen von Marlon Brando den Oscar abgelehnt, den der Schauspielstar für seine Rolle im Mafia-Epos "Der Pate" gewonnen hatte, und dies mit dem diskriminierenden Umgang Hollywoods mit US-amerikanischen Ureinwohnern begründet.
Kämpferin für die Wahrheit
In ihrem Tweet zitierte die Oskar-Akademie Littlefeather mit den Worten: "Wenn ich tot bin, denkt immer daran, dass, wann immer ihr für Eure Wahrheit einsteht, ihr meine Stimme und die Stimmen unserer Nationen und unserer Völker am Leben erhaltet."
Erst Mitte September hatte die Akademie Littlefeather im neuen Oscar-Museum in Los Angeles gewürdigt und sich bei ihr für die Anfeindungen entschuldigt, die ihre Rede vor rund fünfzig Jahren begleitet hatten. Sie sei damals mit "Würde, Mut, Anmut und Demut" auf die Bühne gegangen, sagte Littlefeather bei der Zeremonie im September. "Ich wusste, dass ich die Wahrheit sagen musste, manche Leute mögen sie akzeptieren, manche nicht."
Ablehnung über viele Jahre
Die Schauspielerin und Angehörige des Volkes der Apachen sagte bei der Oscar-Verleihung 1973 auf der Bühne, Brando könne "diesen sehr großzügigen Preis leider nicht annehmen". Das Publikum reagierte teilweise mit Applaus, teilweise aber mit Buhrufen.
Littlefeather, die selbst als Schauspielerin war, hatte nach ihrer Rede jahrelang erhebliche Schwierigkeiten, in Hollywood Fuß zu fassen. Casting-Direktoren warnten Regisseure davor, sie einzustellen.
pj/fab (AFP / Academy of Motion Picture Arts and Sciences)