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Rückenwind für maritime Wirtschaft

20. Oktober 2015

Mit dem Ausbau von Wasserwegen und Schienen, der Förderung von Zukunftstechnologien und finanzieller Unterstützung will die Bundesregierung die maritime Wirtschaft im globalen Wettbewerb stärken.

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Galerie - Hamburger Hafen
Bild: Michael Marek/Sven Weniger

Die Reeder sollen um jährlich mehr als 100 Millionen Euro unter anderem bei den Sozialversicherungsbeiträgen entlastet werden, kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf der 9. Nationalen Maritimen Konferenz in Bremerhaven am Dienstag an. Desweiteren sollen 350 Millionen Euro in die Schienenanbindung der Seehäfen, rund 55 Millionen von 2016 an in die Digitalisierung der Hafenlogistik fließen.

Rund 800 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutierten über die Zukunftsperspektiven der Branche auf der zweitägigen Konferenz. "Die Grundlage unseres Wohlstands ist die Schifffahrt und die maritime Kompetenz", betonte Dobrindt. Die maritime Wirtschaft gehöre mit einem jährlichen Umsatz von rund 50 Milliarden Euro und fast 400.000 Beschäftigten zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. "Sie schafft Innovation und Beschäftigung in ganz Deutschland." Es müsse sichergestellt werden, dass die Branche ihre Technologieführerschaft behalte und international wettbewerbsfähig bleibe, so Gabriel.

Den Klimawandel und die knapper werdenden Ressourcen bezeichnete Gabriel als eine Herausforderung aber auch als eine Chance für die maritime Wirtschaft. Diese könne mit der Offshore-Energie und dem Tiefseebergbau neue Geschäftsfelder erschließen, sagte er.

Gesetzliche Neuregelungen zur Entlastung

Vor allem die internationale Handelsschifffahrt steht wegen geringer Frachtraten und Überkapazitäten unter großem Kostendruck. "Zwischen Bund und Ländern besteht Einigkeit, dass wir eine starke Seeschifffahrt unter deutscher Flagge brauchen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie kündigte bereits am Montag eine gesetzliche Neuregelung an, wonach die Reeder die Lohnsteuer der Beschäftigten unter deutscher Flagge künftig komplett einbehalten können. Zusätzlich sollen die Reeder von den Sozialversicherungsbeiträgen entlastet werden. Im Gegenzug müssten sie aber stärker in die Ausbildung junger Seeleute investieren.

Während der Konferenz unterzeichnete Deutschland zwei Absichtserklärungen mit Frankreich, wonach beide Länder bei der Erforschung und dem Abbau von Rohstoffquellen in der Tiefsee zusammenarbeiten wollen.

iw/ul (afp, dpa)