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Russland soll zu alter militärischer Stärke zurück

20. Februar 2012

Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl in Russland hat Ministerpräsident Wladimir Putin eine massive Aufrüstung der Streitkräfte angekündigt. Russland dürfe keine Schwäche zeigen, so Putin, der wieder Präsident werden will.

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Putin bei Wahlkampfrede (Foto: P)
Bild: dapd

Geplant ist unter anderem die Anschaffung von 400 Kontinentalraketen und 600 Kampfflugzeugen sowie 2300 Panzern und 20 U-Booten. Umgerechnet fast 600 Milliarden Euro würden in den nächsten zehn Jahren dafür ausgegeben, schreibt Putin in einem Gastbeitrag für die Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta".

Die russische Armee habe in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Anschluss verpasst, während andere Staaten ihre militärischen Fähigkeiten weiter erhöht hätten. Russland hatte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion seinen Verteidigungshaushalt drastisch verringert. Beim fünftägigen Krieg mit Georgien 2008 wurden dann viele Schwächen offensichtlich.

"Wir müssen eine neue Armee erschaffen", so der Regierungschef, "modern und in der Lage, jederzeit mobilisiert zu werden." Diese Aufrüstung sei auch notwendig angesichts des von den USA und der NATO geplanten Raketenabwehrschildes. Russland könne sich bei der Konfliktlösung nicht nur auf diplomatische oder wirtschaftliche Mittel verlassen. Deshalb werde Russland auf die US-Raketenabwehr mit der Entwicklung neuer Waffen antworten, die den Abwehrschild durchschlagen können. Dazu gehörten auch Langstreckenraketen, schreibt Putin.

Russland will seine Rohstoffe militärisch schützen

Bei militärischen Fragen kann es seiner Ansicht nach nicht genug Patriotismus geben. "Unsere Sicherheit kann nur garantiert sein, wenn das Land wirklich stark wird." Es gebe Versuche, in unmittelbarer Nachbarschaft Russlands Kriege zu schüren.

Panzer auf dem Roten Platz in Moskau (Foto:AP)
Veralte und schlecht ausgerüstet: Russlands StreitkräfteBild: AP

Putin nannte kein Land beim Namen. Er hat jedoch den USA mehrfach vorgeworfen, Russland schwächen zu wollen. Einen atomaren Konflikt hält der Ministerpräsident für unwahrscheinlich. Er schloss aber den Einsatz der Streitkräfte zur Verteidigung von Rohstoffen nicht aus. Russland hat wiederholt angekündigt, etwa seine Grenztruppen in der Arktis zu stärken, um seine dortigen Ressourcen zu schützen.

Putin, der bereits von 2000 bis 2008 russischer Staatschef war, gilt bei der Präsidentenwahl als klarer Favorit.

gmf/ml (dpa, afp, dapd, rtr)