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Russland rutscht in die Rezession

7. Mai 2014

Mitten in der Ukraine-Krise geht es mit Russlands Wirtschaft weiter bergab. Das Finanzministerium in Moskau rechnet auch im zweiten Quartal mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung.

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Kreml in Moskau
Bild: picture-alliance/Bildagentur-online

Der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge sagt das Finanzministerium in Moskau auch für das laufende Quartal ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt voraus. "Alles deutet darauf hin, dass das BIP im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt zurückgeht, das zweite Mal hintereinander", wurde der für die langfristige Planung zuständige Ministeriumsbeamte Maxim Oreschkin zitiert.

Stromerzeugung, Frachtaufkommen und Gasproduktion seien im April schwach gewesen und lieferten keinen Grund zum Optimismus. Die wirtschaftliche Entwicklung im dritten Quartal hänge unter anderem vom Ausmaß der geopolitischen Unsicherheit ab, heißt es weiter.

Massiver Kapitalabfluss

Im April hatte die Ratingagentur Standars & Poor's die Bonität Russlands auf BBB gesenkt, was knapp über dem Ramschniveau steht. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem mit dem massiven Abfluss von ausländischem Investitionskapital. In den ersten drei Monaten 2014 hätten Investoren insgesamt 51 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen, Experten sprechen inzwischen von rund 100 Milliarden Dollar.

Zudem wird es für Russland immer schwerer, sich Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen. Ende April hatte das russische Finanzministerium eine Versteigerung russischer Anleihen mit einer Laufzeit von neun Jahren wegen mangelnder Nachfrage abgebrochen. Ursprünglich wollte das Ministerium rund zehn Milliarden Rubel (ca. 200 Millionen Euro) einsammeln. Es war bereits der dritte erfolglose Versuch, eine Anleihe zu platzieren.

Unterdessen hat Frankreichs zweitgrößte Bank Societe Generale 525 Millionen Euro auf den Firmenwert des Russland-Geschäfts abgeschrieben. SocGen begründete den Schritt mit den Unsicherheiten in Russland und der Talfahrt des Rubel. Eine zufriedenstellende Rendite werde das Russland-Geschäft erst 2016 abwerfen, sagten die Franzosen. Wegen der Abschreibung fiel der Nettogewinn im ersten Quartal um 13 Prozent auf 315 Millionen Euro.

wen/sti (rtr,dpa,afp)