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S&P stuft Russlands Bonität herab

25. April 2014

Russlands Kreditwürdigkeit gerät wegen der Ukraine-Krise unter Druck. Die Ratingagentur S&P senkte die Bonitätsnote auf "BBB" – das ist kurz über dem Ramschniveau. Die Notenbank in Moskau erhöht den Leitzins.

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Konzernzentrale von Standard and Poors in New York USA
Bild: dapd

Mit dem sogenannten "Ramschbereich" (Non Investment Grade) soll signalisiert werden, dass Standard & Poor's russische Anleihen als hochspekulative Anlagen einschätzt. Der Ausblick für das Rating ist negativ, was weitere Abstufungen erwarten lässt. Auslöser könnten etwa schärfere Sanktionen des Westens sein, schreibt die Agentur.

S&P hat recht schnell auf die jüngste Zuspitzung der Krise in der Ukraine reagiert. Erst Mitte März hatte die Agentur Russland mit einer Abstufung gedroht, als sie den Ausblick für das Rating auf negativ senkte. Den jetzigen Schritt begründen die Bonitätsprüfer vor allem mit dem krisenbedingt gewaltigen Kapitalabfluss aus Russland.

Börsen brechen ein

In den ersten drei Monaten 2014 hätten Investoren insgesamt 51 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen. "Wir sehen das als Risiko für die Wachstumsaussichten Russlands", sagte ein Sprecher der Ratingagentur in London. Die Wachstumsaussichten werden auch von den Anlegern an der russischen Börse zunehmend schlechter eingeschätzt: Der Micex-Index, dessen Werte in Rubel notiert werden, verlor seit Jahresbeginn mehr als zehn Prozent, der auf Dollar lautende RTS-Index brach sogar um mehr als 17 Prozent ein.

Zudem wird es für Russland immer schwerer, sich Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen. Am Mittwoch hatte das russische Finanzministerium eine Versteigerung russischer Anleihen mit einer Laufzeit von neun Jahren wegen mangelnder Nachfrage abgebrochen. Ursprünglich wollte das Ministerium rund zehn Milliarden Rubel (ca. 200 Millionen Euro) einsammeln. Es handelt sich dabei bereits um die dritte Auktion in diesem Jahr, die erfolglos abgebrochen wurde.

Die russische Notenbank erhöhte derweil überraschend den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 7,5 Prozent. Die Zentralbank begründete den Schritt mit hohen Inflationsrisiken und der Schwäche des Rubel. Mit der geldpolitischen Straffung soll es gelingen, die Inflationsrate bis Ende des Jahres auf sechs Prozent zu drücken.

wen/uh (rtr,dpa,afp)