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Russische Notenbank erhöht Zinsen

25. Juli 2014

Die Krise in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen machen Russland wirtschaftlich erheblich zu schaffen. Nun geht die Zentralbank überraschend auf Gegenkurs.

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Russische Zentralbank in Moskau mit Flagge (Foto: RIA Novosti)
Bild: RIA Novosti

Wer sanktioniert wird, läuft schnell Gefahr, dass sich die Preisspirale im Land eilig nach oben schraubt. Iran hat das bereits erlebt: Erst stürzte die Währung ab, dann verteuerte der wertlose Rial die Importe und verstärkte die Inflation, die ohnehin schon dadurch angetrieben wurde, dass Produkte aufgrund der Wirtschaftssanktionen Mangelware geworden waren.

Die russische Notenbank will einer solchen Entwicklung entgegenwirken und hat überraschend die Leitzinsen erhöht - um einen halben Prozentpunkt auf acht Prozent. Bereits im März und April hatte die Notenbank damit begonnen, ihre Geldpolitik zu straffen, nachdem erstmals die Auswirkungen der Ukraine-Krise spürbar geworden waren. Insgesamt um zwei Prozentpunkte stieg der Leitzinssatz in diesem Zeitraum.

Notfalls weitere Zinsschritte

"Sollten die hohen Inflationsrisiken fortbestehen, wird die Zentralbank der Russischen Föderation den Leitzins weiter anheben", gab die Russische Zentralbank am Freitag in Moskau zu verstehen. Im Juni war die Inflationsrate mit 7,8 Prozent weit über das Ziel der Notenbank hinausgeschossen. Außerdem führten die Sanktionen zu einem Kursverfall der russischen Währung.

Nach dem Eingriff der Notenbank konnte der Rubel zum Dollar allerdings wieder etwas Boden gut machen.

Von dem verbesserten Wechselkurs profitierte der größte russische Ölkonzern Rosneft. Das Staatsunternehmen machte einen Gewinn von 172 Milliarden Rubel (3,65 Milliarden Euro) - fünfmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Ohne die Auswirkungen der Wechselkurse legte der Gewinn lediglich um 88 Prozent zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Wegen der Krise in der Ukraine haben die USA den Ölkonzern, an dem die britische BP mit 19,75 Prozent beteiligt ist, mit Strafmaßnahmen belegt. Damit wird es für Rosneft schwieriger, an westliches Kapital zu kommen.

jw/kle (afpe, dpa, rtr)