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Moskau reagiert auf NATO-Strategie

4. Mai 2016

Aufrüsten in Osteuropa: Als Reaktion auf eine verstärkte Militärpräsenz der NATO zieht Russland mehr Truppen an seinen Grenzen im Süden und Westen zusammen.

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Russische Soldaten bei einer Parade in Moskau (Foto: Getty Images/AFP)
Russische Soldaten bei einer Parade in MoskauBild: Getty Images/AFP/K. Kudryatsev

"Das Verteidigungsministerium hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Verstärkung von NATO-Kräften nahe den russischen Grenzen zu kontern", zitierten russische Nachrichtenagenturen Ressortchef Sergej Schoigu in Moskau.

Bis Ende des Jahres würden drei neue Divisionen an die westlichen und südlichen Grenzen Russlands verlegt, erklärte Scoigu. Der westliche Militärbezirk, zu dem etwa Moskau und die Baltische Flotte gehören, erhalte bis zum Jahresende zwei neue Divisionen, und der südliche Militärbezirk, zu dem unter anderem die Schwarzmeerflotte gehört, eine weitere Division.

NATO verstärkt Abschreckung

Die NATO-Staaten Polen und die baltischen Länder fühlen sich seit der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland vor zwei Jahren vom großen Nachbarn im Osten bedroht. Das Bündnis hat deshalb bereits grundsätzlich entschieden, seine Präsenz in Osteuropa aufzustocken. Entscheidungen werden vom NATO-Gipfel im Juli in Polen erwartet.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Deutschland bereit ist, eine Kompanie mit 150 bis 250 Bundeswehrsoldaten nach Litauen zu schicken, um dort die Führung eines NATO-Bataillons mit etwa 1000 Soldaten zu übernehmen. Auch in Polen, Estland und Litauen sollen zusätzliche Soldaten stationiert werden.

Seit der Annexion der Krim hat die NATO in mehreren osteuropäischen Ländern kleine Hauptquartiere errichtet sowie die Zahl der Manöver stark erhöht. Über dem Baltikum überwachen Kampfjets der Allianz den Luftraum, und in der Ostsee zeigen NATO-Schiffe vermehrt Flagge. Die schnelle Eingreiftruppe wurde auf bis zu 40.000 Soldaten aufgestockt. Russland hat darauf bislang mit Luftraumverletzungen und Scheinangriffen auf NATO-Schiffe in der Ostsee reagiert.

wl/SC (rtr, afpe, dpa)