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Wieder US-russische Kraftprobe in Ostsee

17. April 2016

Erneut soll ein russischer Kampfjet das US-Militär provoziert haben - diesmal mit einer Annäherung an ein Aufklärungsflugzeug bis auf 15 Meter. Das Dementi aus Moskau kam prompt, es klang aber nicht nach Einlenken.

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US Air Force Boeing RC-135 Aufklärungsflugzeug
Bild: picture-alliance/newscom/P. Nugent

Über der Ostsee ist es erneut zu einem anscheinend gefährlichen Vorfall unter Beteiligung der US-Streitkräfte und eines russischen Kampfflugzeugs gekommen. Ein Jagdflugzeug des Typs Su-27 sei der Flügelspitze eines amerikanischen Aufklärungsflugzeuges bis auf 15 Meter nahegekommen, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Sprecher des US-Zentralkommandos. Dabei habe die Maschine "wilde und aggressive Manöver" geflogen. Den Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall am Donnerstag. "Diese gefährlichen und unprofessionellen Aktionen einzelner Piloten können die Spannungen zwischen Ländern unnötig eskalieren", sagte der Sprecher weiter.

Moskau: Haben uns an international geltende Regeln gehalten

Die Moskauer Regierung wies die neuen Berichte zurück. Die russischen Streitkräfte hätten am 14. April ein fremdes Flugobjekt ausgemacht, dass sich auf die russische Staatsgrenze zubewegt habe, teilte das Verteidigungsministerium mit. Daraufhin sei ein Jagdflieger aufgestiegen und habe das US-Flugzeug identifiziert. Bei Sichtkontakt sei die amerikanische Maschine vom Typ RC-135 (Foto) umgekehrt. Russland habe sich dabei durchgehend an international geltende Regeln gehalten, hieß es.

Erst in der vergangenen Woche hatten die USA sich beschwert, zwei russische SU-24-Bomber seien über der Ostsee aggressiv am Lenkwaffenzerstörer "Donald Cook" vorbeigeflogen und hätten Scheinangriffe geflogen. Außenminister John Kerry sprach von einem "rücksichtslosen, provozierenden und gefährlichen" Verhalten. "Gemäß den Einsatzregeln" hätte das russische Flugzeug abgeschossen werden können, so Kerry.

Zwischenfall vor Exklave Kaliningrad

Russland erklärte dagegen, die Piloten hätten alle Sicherheitsregeln eingehalten. Die "Donald Cook" hatte am vergangenen Montag einen Besuch in Polen beendet und befuhr den Informationen zufolge während der Zwischenfälle internationale Gewässer in fast 130 Kilometern Entfernung zur nächsten russischen Küste vor der Exklave Kaliningrad.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind seit mehreren Jahren durch den Konflikt in der Ukraine und den Bürgerkrieg in Syrien schwer belastet. Als Folge des Ukraine-Konflikts hatten die USA ihre militärische Präsenz in Osteuropa ausgeweitet.

sti/qu (afp, dpa, rtr)