1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Russen zu Zurückhaltung ermahnt

9. August 2014

Die Kämpfe dauern an, und zugleich wächst nicht nur die Sorge vor einer Bedrohung durch die russische Armee. Es wächst auch die Sorge vor einer humanitären Krise in der Ukraine. Die UN schlagen Alarm.

https://p.dw.com/p/1CrhF
Russische Armee Übung in Yugra ARCHIV Juni 2014
Bild: picture-alliance/dpa

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, bot der Ukraine Hilfe für die Bevölkerung an. "Wenn sich die humanitäre Situation weiter verschlechtert oder die nationalen Bemühungen nicht mehr ausreichen, stehen die UN bereit, um zusätzliche Hilfe zu prüfen", erklärte Ban in New York. Der UN-Generalsekretär fügte hinzu, er sei tief besorgt über die Situation der Zivilisten im Osten des Landes, die sich ständig verschlechtere. "Weiter verlieren unschuldige Menschen, die im Kampfgebiet gefangen sind, ihr Leben. Auch die Anzahl der Flüchtlinge wächst." Ban rief erneut die Konfliktparteien auf, alles zum Schutz der Zivilisten zu tun.

"Vollkommen inakzeptabel"

Das wird aber nur gelingen, wenn die Krise nicht weiter eskaliert. Die USA warnten Russland davor, in die Ukraine einzumarschieren. Humanitäre Hilfen für den Osten der Ukraine dabei als Vorwand zu nutzen, wäre "vollkommen inakzeptabel", erklärte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, vor dem Weltsicherheitsrat in New York. "Jede weitere einseitige Intervention Russlands auf ukrainischem Territorium, darunter eine unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe wäre zutiefst alarmierend", sagte Power. Zuvor hatte die russische Regierung die Einrichtung humanitärer Korridore im Osten der Ukraine vorgeschlagen, damit Zivilisten vor den Kämpfen fliehen könnten. Zudem könne das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Hilfskonvois organisieren.

US-Botschafterin Power erklärte, internationale Hilfsorganisationen seien bereits vor Ort und würden den Zivilisten helfen, die in die Schusslinie zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Separatisten geraten sind. "Dringende humanitäre Hilfe sollte von internationalen Organisationen gestellt werden, die die Expertise, Erfahrung und Unabhängigkeit dafür mitbringen. Sie sollte nicht von Russland gegeben werden", fügte die Diplomatin hinzu.

Detonationen in allen Teilen der Stadt

Kremlchef Wladimir Putin beriet in einer Sondersitzung mit dem russischen Sicherheitsrat über die Lage in der Ukraine. Ergebnisse des Treffens würden später bekanntgegeben, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den prorussischen Separatisten gingen unterdessen mit unverminderter Härte weiter. Innerhalb von 24 Stunden seien mindestens 15 Soldaten getötet und 79 verletzt worden, sagte Andrej Lyssenko vom Sicherheitsrat in Kiew. "In allen Teilen der Stadt waren Detonationen zu hören", teilte die Stadtverwaltung von Donezk mit.

ml/fab (dpa afp rtr)