Mahrez schießt Manchester City ins CL-Finale
4. Mai 2021Vor dem Anpfiff gab Neymar noch den Feldherrn. "Ich bin in der ersten Reihe und werde der erste Kämpfer sein, der für das Team in die Schlacht zieht", sagte der 29 Jahre alte brasilianische Superstar. "Ich werde das Beste von mir geben und alles dafür tun, egal was passiert, auch wenn ich auf dem Spielfeld sterben muss." Ganz so schlimm kam es nicht. Neymar überlebte, doch die Schlacht ging verloren für ihn und Paris St. Germain. Nach dem 2:1-Auswärtssieg in der vergangenen Woche in Paris gewann Manchester City auch das Rückspiel mit 2:0 (1:0) und zog damit ins Endspiel der europäischen Königsklasse ein.
Für Neymar bleibt es damit auch in seiner vierten Saison in Paris dabei: Es soll einfach nicht sein mit dem Champions-League-Triumph im PSG-Trikot. Dabei ging es den Geldgebern aus Katar genau darum, als sie 2017 für den Superstar die Rekordsumme von 222 Millionen Euro hinblätterten und ihn vom FC Barcelona an die Seine lotsten.
Mahrez erzielt drei von vier Treffern
Im vergangenen Jahr waren Neymar und Paris so nahe dran wie niemals zuvor, fanden jedoch im Finale in Lissabon ihren Meister im FC Bayern. Damals war es mit Kingsley Coman ein früherer PSG-Jugendspieler, der ihnen mit dem einzigen Tor im Finale den Henkelmann vor der Nase wegschnappte. Diesmal, im Halbfinale des Wettbewerbs, war es ein im Großraum Paris geborener Algerier, der dem französischen Serienmeister den Zahn zog. Nachdem Riyad Mahrez schon im Hinspiel mit einem eigentlich als Flanke gedachten Schuss den Siegtreffer für Manchester City erzielt hatte, sorgte der 30-Jährige im Rückspiel mit einem Doppelpack (11. und 63. Minute) für den erstmaligen Einzug des Premier-League-Klubs in ein Champions-League-Endspiel.
"Wir haben nicht viel zugelassen, und deshalb sind wir im Finale", sagte Matchwinner Mahrez. "Am Samstag haben wir noch ein Spiel, das wir gewinnen müssen, um Meister zu werden. Dann konzentrieren wir uns auf das Champions-League-Finale." Im Endspiel am 29. Mai in Istanbul trifft der designierte englische Meister auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen dem FC Chelsea und Real Madrid (Hinspiel 1:1).
City-Trainer Pep Guardiola freut sich nach einer zehn Jahre andauernden persönlichen Durststrecke in der Königsklasse über sein drittes Finale. 2009 und 2011 hatte der Spanier mit dem FC Barcelona triumphiert. Und Neymar? Der muss weiter auf seinen zweiten Champions-League-Titel nach 2015 (mit Barcelona) warten. Sein Vertrag in Paris endet übrigens 2022. Mit anderen Worten: Ihm bleibt nur noch eine Chance. Es sei denn, er verlängert bei PSG. Doch zu einem Vertrag gehören bekanntlich zwei Seiten. Und ob der französische Verein mit den hohen Ansprüchen weiter auf einen selbsternannten Feldherrn setzt, der die entscheidenden Schlachten verliert, erscheint doch eher fraglich.