1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rekordjahr für den Export in Sicht

9. Januar 2017

Die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" boomt. Der November bringt Exportunternehmen ein Rekord-Ergebnis. Die Hoffnung auf eine versöhnliche Gesamtbilanz 2016 wächst.

https://p.dw.com/p/2VWWm
Deutschland Hamburg Hafen - Container Terminal Burchardkai
Bild: picture-alliance/dpa/A. Warmuth

Nach dem besten Monats-Ergebnis aller Zeiten nimmt Deutschlands Exportwirtschaft Kurs auf ein Rekordjahr. Waren im Wert von 108,5 Milliarden Euro gingen im November ins Ausland und damit 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. In den ersten elf Monaten stiegen die Ausfuhren um 0,8 Prozent auf 1110,2 Milliarden Euro. Damit ist der Rekordwert des Vorjahres mit rund 1193,6 Milliarden Euro zum Greifen nah. 

"Die Außenhandelszahlen für November lassen auf einen starken Jahresendspurt und damit auf eine versöhnliche Gesamtbilanz für das  Jahr 2016 hoffen", sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA,  Anton Börner, laut Mitteilung. Nach einem turbulenten Jahr könnten die letzten Wochen noch eine positive Bilanz bedeuten. 

Zuletzt hatte der BGA für 2016 ein Export-Ergebnis auf dem hohen Vorjahresniveau vorhergesagt. In diesem Jahr rechnet die Branche mit einem Plus von bis zu 2,5 Prozent auf 1230 Milliarden Euro. "Der deutsche Außenhandel ist allerdings nicht immun gegen internationale Krisen", hatte Börner gewarnt.  

Sorgen wegen Brexit und Trump

Sorge bereitet der Branche unter anderem die Ungewissheit über das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit) und eine mögliche eine Kehrtwende in der US-Wirtschaftspolitik unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump. Der Republikaner zieht immer wieder gegen Globalisierung und Freihandel zu Felde. 

Besonders groß war die Nachfrage nach "Made in Germany" im November nach Angaben der Wiesbadener Statistiker aus Ländern außerhalb der EU (plus 7,6 Prozent) und dem Euro-Raum (plus 5,2 Prozent).  

Auch Einfuhren legten stärker zu

Auch die Einfuhren legten stärker als erwartet zu. Waren im Wert von 85,8 Milliarden Euro wurden importiert, das waren 4,5 Prozent mehr als im November 2015. Von Januar bis November lagen die Importe mit 875,9 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.  

Ökonomen von Banken gehen angesichts des Export-Rekordes im November und der gestiegenen Produktion im Verarbeitenden Gewerbe davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einer Delle im dritten Quartal zum Jahresende 2016 wieder Fahrt aufgenommen hat. "Die Voraussetzungen für einen guten Start ins neue Jahr sind gegeben", prognostizierte BayernLB-Experte Stefan Kipar. Nach Einschätzung von ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski wird die Konjunktur aber auch in diesem Jahr vor allem von der Konsumfreude der Verbraucher getragen werden. 

ul/ tko(dpa)