Kaum Wachstum für Maschinenbauer
13. Dezember 2016Die deutschen Maschinenbauer erwarten auch im kommenden Jahr keine grundlegende Verbesserung der Geschäfte. "Ein breit angelegter konjunktureller Aufschwung sieht anders aus - und echte Wachstumsimpulse sind nicht in Sicht", sagte der Präsident der Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker, am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt.
Nach einer Stagnation der Produktion in diesem Jahr werde die Fertigung 2017 wohl um ein Prozent zulegen, so Welcker. Der Umsatz soll von geschätzt 220 Milliarden Euro auf 224 Milliarden Euro steigen.
Zwar sollten die Belastungen aus einigen großen Schwellenländern nachlassen, auch werde sich die Erholung in den meisten EU-Partnerländern fortsetzen. "Andererseits drohen die Unsicherheiten in Großbritannien und den USA eher zuzunehmen." Die Exporte nach China könnten weiter sinken.
Hoffen auf Erholung
Die Hoffungen des Verbandes, der im kommenden Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, ruhen auf einer Konjunkturerholung in der Europäischen Union. Die EU ist der wichtigste Absatzmarkt für Maschinen "made in Germany". In Russland sieht die Branche erstmals seit längerem wieder die Chance auf ein kleines Plus, die Exporte nach Brasilien könnten die Talsohle erreicht haben.
Keine Impulse erwartet die mittelständisch geprägte Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten auch 2017 vom chinesischen Markt. Von
Januar bis September brachen die Ausfuhren in die zweitgrößte Volkswirtschaft, die mitten im Umbau steckt, um 11,5 Prozent ein. Auch der US-Markt verlor an Kraft. Insgesamt verringerten sich die Exporte in den ersten drei Quartalen leicht um 0,5 Prozent.
Die zurückhaltende Nachfrage macht sich inzwischen bei der Auslastung der Unternehmen bemerkbar. Diese habe im Oktober unterhalb der "Wohlfühlschwelle" von 85,9 Prozent gelegen. Dennoch sei die Beschäftigung mit gut einer Million Mitarbeitern stabil geblieben.
Der Maschinen- und Anlagenbau ist ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Exporte machen rund drei Viertel der Einnahmen aus.
bea/ul (dpa, reuters)