Regierende Labourpartei gewinnt Wahl in Neuseeland knapp
18. September 2005"Diese Wahl war äußerst ausgewogen und das Ergebnis war sehr knapp. Ich bin voller Demut, dass wir die Möglichkeit haben, Verhandlungen zu einer neuen Regierungsbildung aufzunehmen", sagte die 55-jährige Clark am Samstag (17.9.2005) vor jubelnden Anhängern.
Ein Sitz mehr
Die Arbeitspartei (Labour) kam auf Basis der vorliegenden Auszählungen auf 40,7 Prozent, die oppositionelle National-Partei auf 39,6 Prozent. Dem entsprechen 50 Sitze für Labour in dem 122-köpfigen Parlament und 49 für die Nationalen. Wer die Regierung bildet, hängt nun von den Koalitionsverhandlungen ab. Labour dürfte ein Bündnis mit kleineren Parteien anstreben.
Im Mittelpunkt des Wahlkampfs um die Gunst der rund 2,9 Millionen Stimmberechtigten stand die Steuerpolitik. Der Vorsitzende der Nationalen Partei, Don Brash, hatte mit dem Versprechen geworben, die Einkommensteuer zu senken. Brash war früher Chef der Notenbank. Clark hingegen machte die Wahl zu einer Richtungsentscheidung - die Neuseeländer hätten die Wahl zwischen einer stabilen Regierung sowie dem Wirtschaftswachstum der vergangenen sechs Jahre einerseits und wahrscheinlich steigenden Schulden und Einschnitten ins Sozialsystem unter den Nationalen andererseits.
Aufschwung seit Jahren
Die neuseeländische Wirtschaft war in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt um vier Prozent gewachsen - die längste Periode seit einem halben Jahrhundert. Die Arbeitslosigkeit liegt auf dem tiefsten Stand seit 19 Jahren. Clark ist seit 1999 an der Macht und die erste Frau an der Spitze der Regierung des dünn besiedelten Inselstaats, der knapp viermal so groß ist wie Bayern. (mas)