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Rebellen erobern Provinz Idlib

29. Mai 2015

Islamistischen Rebellengruppen ist es offenbar gelungen, die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens unter ihre Kontrolle zu bringen. Unterdessen hat die EU ihre Sanktionen gegen das Assad-Regime um ein Jahr verlängert.

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Ein Kämpfer der Rebellen beim Angrif auf die Stadt Dschisr al-Schughur in der Provinz Idlib (Foto: DPA)
Ein Kämpfer der Rebellen beim Angrif auf die Stadt Dschisr al-Schughur in der Provinz IdlibBild: picture-alliance/dpa/AA/F. Taki

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte soll das Bündnis verschiedener Gruppierungen nach heftigen Kämpfen die Stadt Ariha erobert haben. Die Regierungstruppen und ihre Verbündeten von der libanesischen Hisbollah-Miliz sowie iranische Kämpfer hätten die Stadt verlassen, heißt es. Dutzende Militärfahrzeuge seien aus Ariha herausgefahren. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben zur Eroberung Arihas ließen sich bislang nicht überprüfen. Allerdings verlautete auch aus Armeekreisen, die Streitkräfte hätten sich auf Verteidigungsposten außerhalb der Stadt zurückgezogen.

Die Offensive wurde offenbar von der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front vorangetrieben. Die Gruppe gab über den Kurzbotschaftendienst Twitter an, die 40.000-Einwohner-Stadt innerhalb von sechs Stunden unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Die Aufständischen sind seit Ende März in der Provinz Idlib auf dem Vormarsch. Im April konnten sie die strategisch wichtige Stadt Dschisr al-Schughur einnehmen, in der vergangenen Woche überrannten sie den Militärstützpunkt Al-Mastuma. Nach dem Verlust von Ariha kontrollieren die Rebellen nun nahezu die gesamte Provinz. Sie liegt an der Grenze zur Türkei und zur Provinz Latakia, dem Kernland der Präsidentenfamilie al-Assad.

EU verlängert Sanktionen

Unterdessen hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen das Bürgerkriegsland wegen der sich verschlechternden Lage um ein weiteres Jahr verlängert. Das gesamte Paket der Strafmaßnahmen von Reiseverboten und Vermögenssperren bis zu Ex- und Importverboten für Waren und Güter sei von der Entscheidung betroffen, teilte der Europäische Rat als Vertretung der EU-Mitgliedsstaaten mit. Ein Waffenembargo ist nicht mehr in Kraft, nachdem die Verlängerung 2013 von Großbritannien und Frankreich blockiert worden war. Beide Länder liefern Waffen an die Rebellen. In Syrien herrscht seit über vier Jahren Bürgerkrieg. Schätzungen zufolge wurden dabei mehr als 220.000 Menschen getötet.

djo/gmf (afp, dpa, rtr)