"Magisches Schiff" gelandet
26. Juni 2013Das Staatsfernsehen zeigte, wie die drei Raumfahrer die Kapsel nach der Landung in einem Weidegebiet in der Inneren Mongolei mit zufriedenen und erleichterten Gesichtern verließen. Der Kommandeur des Raumfahrtprogramms, Zhang Youxia, sprach von einem "vollen Erfolg" des bisher längsten bemannten Raumflugs Chinas.
Insgesamt hat die Volksrepublik bisher fünf Mal Astronauten ins All geschickt. Diesmal hatten die drei "Taikonauten", so nennen die Chinesen ihre Raumfahrer, zwölf Tage lang ein Raummodul namens "Tiangong 1" bewohnt. Der "Himmelspalast", so die deutsche Übersetzung, umrundet seit knapp zwei Jahren die Erde. Das Trio hatte in dem Raummodul wissenschaftliche Experimente durchgeführt, die der Vorbereitung einer Raumstation dienen. China will diese 2020 fertigstellen.
Astronauten wohlauf
Wie das chinesische Raumfahrtzentrum mitteilte, seien alle drei Astronauten "in gutem Zustand". Gut 70 Minuten nach der Landung kletterte Kommandant Nie Haisheng mit wackeligen Beinen aus der Kapsel. Der 48-Jährige wurde sofort auf einen Stuhl gesetzt. Ihm folgten Wang Yaping (33) und Zhang Xiaoguang (46).
Die 33-jährige Majorin Wang ist die zweite chinesische Frau im All. Ihre Kollegin Liu Yang hatte vor einem Jahr an der Vorgängermission teilgenommen. Nach ihrer Rückkehr vom Raummodul Tiangong 1 wurde die Kampffliegerin Wang als Nationalheldin gefeiert.
Muskelspiel im All
1990 hatte China mit seinem Programm zur bemannten Raumfahrt begonnen. Die Regierung in Peking will damit beweisen, dass das Land auch technisch zu den Supermächten gehört.
2003 schickte die Volksrepublik erstmals einen Menschen ins All – das hatten zuvor nur die USA und die frühere Sowjetunion geschafft. Fünf Jahre später folgte der erste Weltraumspaziergang. Noch in diesem Jahr soll erstmals eine unbemannte chinesische Raumsonde auf dem Mond landen.
nem/sti (dpa, afp)