Rasmussen räumt Wahlniederlage ein
6. Juni 2019Stärkste Kraft bei der Parlamentswahl in Dänemark wurden die Sozialdemokraten. Die Partei um ihre Vorsitzende Mette Frederiksen kam auf 25,9 Prozent. Die liberale Partei des bisherigen Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen erhielt 23,4 Prozent der Stimmen.
Absturz der Rechtspopulisten
Großer Verlierer der Wahl ist die rechtspopulistische Dänische Volkspartei: Sie stürzte auf 8,7 Prozent ab - nach 21,1 Prozent bei der Parlamentswahl 2015. Der von den Sozialdemokraten angeführte sogenannte rote Block kommt auf 91 der 179 Sitze im Parlament in Kopenhagen. Auf Løkkes bürgerlich-liberalen blauen Block entfallen 75 Mandate.
"Das ist ein historisch großer Sieg", sagte die voraussichtliche künftige Ministerpräsidentin des skandinavischen Landes vor Anhängern in Kopenhagen. Das Ergebnis der Wahl zeige, dass sich die Dänen eine neue Regierung und eine neue politische Ausrichtung wünschten. An die junge Generation gerichtet sagte sie: "Ihr habt diese Wahl zu der ersten Klimawahl in der Geschichte Dänemarks gemacht."
Waschechte Sozialdemokratin
Schon vor der Wahl hatten viele Dänen in Frederiksen die kommende Ministerpräsidentin gesehen. Die aus Aalborg in der Region Nordjütland stammende Politikerin beschreibt sich selbst als waschechte Sozialdemokratin, die die entsprechenden Werte bereits in Kindheitstagen mit auf den Lebensweg bekommen habe.
Wird sie tatsächlich Ministerpräsidentin, wäre sie nach Helle Thorning-Schmidt die zweite Frau, die dieses Amt in der Geschichte Dänemarks bekleidet. Mit 41 Jahren wäre sie jünger als jeder Regierungschef vor ihr.
Für die Dänen war es nach der Europawahl die zweite Abstimmung innerhalb von nur zehn Tagen. Die Wahlbeteiligung war dennoch hoch. Sie lag bei 84,5 Prozent.
haz/hk (dpa, afp)