Queen ermutigt Briten: "Wir werden siegen"
5. April 2020"Ich richte mich an Sie in einer Zeit, die, wie ich weiß, zunehmend herausfordernd ist", sagte Königin Elizabeth II. in der am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Rede an die Nation. "Eine Zeit der Unterbrechung des Lebens in unserem Land; eine Störung, die manche in Trauer gestürzt hat, für viele finanzielle Schwierigkeiten und für uns alle enorme Veränderungen in unserem täglichen Leben bedeutet", so die Queen weiter.
Zugleich rief die 93-Jährige ihr Volk zum Durchhalten in der Corona-Krise auf - und sprach ihm Mut zu. "Wir werden siegen", betonte die Monarchin. "Und dieser Sieg wird jedem von uns gehören." Die Queen bedankte sich auch bei allen Briten, die zu Hause blieben, um besonders gefährdete Menschen zu schützten. "Zusammen gehen wir diese Krankheit an und ich will Ihnen versichern, dass wir sie überwinden werden, wenn wir geeint und entschlossen bleiben." In diesem Zusammenhang lobte sie insbesondere die Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und alle anderen Helfer.
Ein seltenes Ereignis
Abgesehen von ihrer traditionellen Fernsehbotschaft am Weihnachtstag wendet sich Elizabeth II. nur selten direkt an die Nation. In ähnlicher Weise tat sie das zuletzt 2002 beim Tod ihrer Mutter "Queen Mum", vor der Beisetzung von Prinzessin Diana 1997 und während des Golfkriegs 1991.
Die Rede war unter strengen Vorsichtsmaßnahmen auf Schloss Windsor aufgezeichnet worden. Dorthin hatten sich die Königin und ihr Mann, der 98 Jahre alte Prinz Philip, bereits Mitte März zurückgezogen. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit COVID-19.
Johnson im Krankenhaus
Insgesamt starben im Vereinigten Königreich nach Angaben des Londoner Gesundheitsministeriums vom Sonntag bisher 4934 Menschen an einer Coronavirus-Infektion. Positiv getestet wurden bis dahin fast 48.000 Menschen, unter ihnen Premierminister Boris Johnson.
Nach anhaltenden Coronavirus-Symptomen wurde Johnson inzwischen in eine Klinik gebracht. Der 55-Jährige solle dort untersucht werden, teilte die britische Regierung mit. Bei dem Schritt handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Johnson hatte sich zuletzt in Selbstisolation befunden.
wa/ack (dpa, afp, rtr)