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Politik

Hoffnung keimt auf

5. April 2020

Leichte Entspannung in Italien, Spanien und Frankreich. In Großbritannien macht die Queen ihrem Volk Mut. In Deutschland nähert sich die Zahl der registrierten Infizierten derweil der 100.000er-Marke. Mehr im Live-Blog.

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Coronavirus Italien Rom Vatikan Petersplatz
Die Polizei riegelt den Platz vor dem Petersdom in Rom abBild: REUTERS

Dieser Ticker ist geschlossen. Hier noch einmal die Ereignisse vom Sonntag zum Nachlesen - den aktuellen Ticker (6. April) finden sie hier:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Schon fast 100.000 registrierte Coronavirus-Infizierte in Deutschland
  • Zahl der täglichen Todesopfer in Italien, Spanien und Frankreich sinkt
  • Queen Elizabeth II. beschwört Durchhaltevermögen in Corona-Krise

Die Meldungen im Einzelnen - Alle Zeiten in MEZ

21.50 Uhr - In Deutschland sind bis Sonntagabend mehr als 95.900 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag: gut 91.100 Infektionen). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Mindestens 1415 mit SARS-CoV-2 Infizierte sind demnach bisher bundesweit gestorben (Vortag: 1316). Laut einer Statistik der Johns-Hopkins-Universität aus den USA gab es bis Sonntagabend hierzulande sogar 1524 Todesfälle und fast 99.000 registrierte Infizierte.

21.30 Uhr - In Großbritannien hat Königin Elizabeth II. ihr Volk in einer historischen Rede zum Durchhalten in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen - und ihnen Mut zugesprochen. "Wir bekämpfen diese Krankheit gemeinsam", sagte die 93 Jahre alte Monarchin in der mit Spannung erwarteten Ansprache, die am Sonntagabend übertragen wurde. "Wenn wir vereint und entschlossen bleiben, werden wir sie überwinden", so die Queen. 

20.49 UhrFrankreich hat den niedrigsten Anstieg bei den Corona-Todesfällen seit einer Woche registriert. 357 Krankenhauspatienten starben binnen 24 Stunden an der vom neuartigen Coronavirus verursachten Lungenkrankheit Covid-19, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Die Gesamtzahl der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion erhöhte sich demnach auf 8076. 

20.45 Uhr - Die Slowakei will im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Bewegungsfreiheit der Bürger beschränken. Die Maßnahme solle am Mittwoch bis zum 13. April gelten, sagt Ministerpräsident Igor Matovic. Die Fahrt zur Arbeit, der Gang zum Supermarkt oder der Besuch beim Arzt seien noch erlaubt. Mit dem Schritt will die Regierung die Ausbreitung der Lungenkrankheit über Ostern verhindern. In der Slowakei sind bislang nach offiziellen Angaben 485 Personen mit dem Virus infiziert.

20.03 UhrAuch Norwegen beteiligt sich an der inzwischen massiv angelaufenen Hilfewelle für das vom Coronavirus gezeichnete Italien. Gesundheitsminister Bent Hoie kündigte an, dass sein Land ein medizinisches Team nach Italien in Marsch setzen werde. "Wir haben die Infektion in Norwegen unter Kontrolle, während Italien auf dem Höhepunkt der Krise steht", sagte Hoie. Das etwa 25-köpfige Team aus Ärzten und Helfern, alles Freiwillige, soll in der Lombardei zum Einsatz kommen.

19.52 UhrAls Zeichen gegen die Dunkelheit in der Coronavirus-Krise haben Menschen vielerorts in Indien nachts Lichter entzündet. Auf Bildern war zu sehen, wie einige mit Kerzen, Leuchten oder Handytaschenlampen an ihren Türen oder auf Balkonen standen und das Licht in ihren Häusern ausgeschaltet hatten. Zuvor hatte Premier Narendra Modi die Bürger zu der Aktion aufgerufen. In Indien herrscht derzeit eine dreiwöchige Ausgangssperre.

Indien Neu Delhi | Coronavirus | Solidarität, Kerzen & Lichter
Diese Frauen in Neu Delhi wollen mit ihren Lichtern das Coronavirus vertreibenBild: Reuters/D. Siddiqui

 

19.32 UhrDie Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist auf mehr als 27.000 gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden seien 3135 Menschen positiv getestet worden, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca via Twitter mit. Die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle stieg damit auf 27.069. An einem Tag verstarben demnach 73 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, die Gesamtzahl der Todesopfer stieg damit auf 574. Zugleich stieg die Zahl der offiziell von der Lungenkrankheit Covid-19 Genesenen nach Angaben von Koca von 786 auf 1042. 

19.09 UhrIn Pakistan sind wegen der Corona-Krise 20.000 Teilnehmer einer religiösen Massenveranstaltung unter Quarantäne gestellt worden. Nach zehntausenden weiteren Gläubigen werde noch gesucht, teilten die Behörden mit. Mehr als 100.000 Menschen hatten vom 10. bis 12. März nach Angaben der Veranstalter an dem Treffen der islamischen Missionsbewegung Tablighi Jamaat in Lahore teilgenommen. Die Organisatoren hatten eine Warnung der Regierung ignoriert und die Veranstaltung trotz der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nicht abgesagt. 

18.21 Uhr - In Italien ist bereits den zweiten Tag in Folge die Zahl der an den Folgen des Coronavirus gestorbenen Menschen gesunken. Der Zivilschutz zählte 525 Todesopfer am Sonntag, nach 681 am Samstag. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten in Italien auf nunmehr 15.887, die aktuell höchste Zahl weltweit. Die Zahl der Menschen in Italien, die sich nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert haben, stieg am Sonntag um rund 3,5 Prozent auf 128.948. Das ist in etwa die gleiche Steigerungsrate wie an den Tagen zuvor, es wird allerdings mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle gerechnet.

18.02 Uhr - In der Diskussion um Europas Antwort auf die Viruskrise schlägt Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis einem Medienbericht zufolge vor, dass die europäischen Länder gemeinsam die Patente von Impfstoffen und Schnelltests für den Coronavirus erwerben. Damit könnten diese Produkte dann schnell und gerecht dort verteilt werden, wo sie am dringendsten gebraucht würden, sagte Mitsotakis der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe) laut Vorabbericht.

Deutschland Biotech-Unternehmen CureVac
Weltweit wird fieberhaft an einem Impfstoff gegen das Coronavirus gesucht - wie die das deutsche Unternehmen CureVacBild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

17.50 Uhr - Kanadas Gesundheitsbehörden melden einen Anstieg der Todesfälle um 20 Prozent auf 258 und der festgestellten Infektionen um zwölf Prozent auf 14.426.

17:50 UhrEiner der führenden Widersacher des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ist am Coronavirus gestorben. Mahmud Dschibril, Ex-Chef des libyschen Übergangsrats, sei in einem Kairoer Krankenhaus gestorben, teilte Chaled al-Mrimi, Generalsekretär der Allianz der Nationalen Kräfte mit. Das Parteienbündnis war 2012 von Dschibril ins Leben gerufen worden. Der 68-jährige Dschibril war maßgeblich am gewaltsamen Sturz des jahrzehntelang herrschenden Machthabers Gaddafi 2011 beteiligt gewesen. Nach dessen Entmachtung leitete er zeitweise die Übergangsregierung. 

17.48 Uhr - Im US-Bundesstaat New York ist die Zahl der Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden um 594 auf 4159 und die der bestätigten Infektionen um 8327 auf 122.000 gestiegen. Das teilt Gouverneur Andrew Cuomo mit. Als positive Nachricht wertet er, dass drei mal so viele Menschen aus den Krankenhäusern entlassen worden seien wie neu aufgenommen.

17.30 UhrDas Coronavirus hat nun auch erste Auswirkungen auf den für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan. Ägypten untersagte am Sonntag Tafeln zum Fastenbrechen (Iftar), an denen arme Menschen während des Ramadan normalerweise kostenlos essen können. Stattdessen sollten Wohltätigkeitsorganisationen lieber Bargeld oder Lebensmittel spenden, teilte das für Moscheen zuständige Ministerium mit. In dem nordafrikanischen Land haben sich nach offiziellen Angaben bisher 1070 Menschen mit dem Virus infiziert, 71 starben daran. Der Ramadan beginnt dieses Jahr am 23. April.

17.19 Uhr - In den USA könnte der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November womöglich auf einem "virtuellen" Nominierungsparteitag bestimmt werden. Darauf weist Ex-Vizepräsident Joe Biden hin, der aussichtsreichster Bewerber der Demokraten im Rennen um die Kandidatur ist. Womöglich werde es zum angepeilten Termin am 17. August nicht machbar sein, bis zu 30.000 Menschen an einem Ort zu versammeln, sagt er im Gespräch mit dem Sender ABC. Wegen der Corona-Krise haben die Demokraten ihren Parteitag bereits um einen Monat verschoben.

17.05 UhrNach einem starken Anstieg der Coronavirus-Infektionen hat Singapur fast 20.000 Wanderarbeiter für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. An diesem Sonntag war nach Behördenangaben mit 120 Neuinfektionen der bislang größte Zuwachs binnen 24 Stunden registriert worden. Viele Fälle stehen demnach in Verbindung mit den Unterkünften der Wanderarbeiter. Zwei Wohnheime mit insgesamt 19.800 Arbeitern wurden unter Quarantäne gestellt. Die Arbeiter werden nach Behördenangaben vor Ort medizinisch betreut und mit Lebensmitteln versorgt. Zudem wird ihnen weiterhin ihr Gehalt gezahlt.

17.03 Uhr - In Afrika könnten einer Studie zufolge durch die Corona-Krise rund 20 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Afrikanischen Union. Deren Experten erwarten je nach weiterem Fortgang der Pandemie einen Rückgang der Wirtschaftsleistung des Kontinents um 0,8 bis 1,1 Prozent.

16.54 Uhr - Das Zentralregister für Intensivbetten widerspricht Berichten, wonach es in deutschen Krankenhäusern mittlerweile fast 40.000 Intensivbetten gibt. "Wir können diese Zahl in keinster Weise bestätigen", sagt eine Sprecherin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), die das Zentralregister betreibt, dem "Handelsblatt". Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hatte vor kurzem die Schätzung geäußert, dass inzwischen rund 40.000 Intensivbetten zur Verfügung stehen – von denen etwa 15.000 bis 20.000 frei seien. Wie aus den vom Divi veröffentlichten Zahlen hervorgeht, gab es am Freitagnachmittag 13.346 mit allen Arten von Intensivpatienten belegte Betten, 10.074 waren frei. 2680 der Betten dienten der Behandlung von Corona-Patienten. Von diesen mussten 83 Prozent beatmet werden.

Deutschland Coronavirus Intensivbett an Uniklinik Dresden
Wieviel Intensivbetten stehen in Deutschland bereit? Die Zahlen sind widersprüchlich...Bild: picture-alliance/dpa/R. Bonss

16.46 UhrIm Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der europäische Flugzeughersteller Airbus vier Millionen Schutzmasken von China nach Europa gebracht. Der Großteil der Gesichtsmasken werde an die Gesundheitsbehörden in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien geliefert, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit.

16.17 Uhr - Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober spricht von einer hoffnungsvollen Entwicklung. Die Neuinfektionen fallen mit 270 geringer aus als der Anstieg der genesenen Patienten, der mit 491 angegeben wird. Nach Angaben des Ministeriums ist die Zuwachsrate bei den Infektionen seit mehreren Tagen deutlich rückläufig. Außerdem sinkt die Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden. Anschober mahnt die Bürger aber, sich konsequent an die Kontaktsperren zu halten. Es dürfe nun kein Nachlassen geben. Bislang wurden in Österreich insgesamt 11.897 Infektionen und 204 Todesfälle gemeldet.

16.03 UhrTrotz organisatorischer Schwierigkeiten ist die Bundesregierung bei der Rückholung von Deutschen aus dem Ausland weiter vorangekommen. Die Zahl der nach Hause zurückgeholten Reisenden werde an diesem Sonntag auf 205.000 steigen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts der Nachrichtenagentur AFP. Zuletzt starteten Flugzeuge aus Peru und Kolumbien. Allerdings saßen weiterhin mehr als 40.000 Deutsche im Ausland fest. Außenminister Heiko Maas (SPD) räumte Anfangsschwierigkeiten des Rückholprogramms ein.

15.43 UhrDie Türkei hat die strenge Ausgangssperre für junge Menschen in der Corona-Krise wieder gelockert. Junge Arbeitnehmer und Saisonarbeiter in der Landwirtschaft seien von den Einschränkungen für unter 20-Jährige ausgenommen, teilte das türkische Innenministerium mit. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Freitag in einer Fernsehansprache angekündigt, dass Menschen unter 20 Jahren ihre Wohnungen nicht mehr verlassen dürften. Für über 65-Jährige und chronisch Kranke war bereits zuvor eine Ausgangssperre angeordnet worden. 

Türkei Corona-Pandemie
Dieser Junge Mann in Istanbul wird von der türkischen Polizei nach Hause geschicktBild: Imago-Images/Xinhua/A. Kaya

 

15.41 Uhr - Das Gesundheitsministerium in London teilt für Großbritannien einen Anstieg der Todesfälle um 621 auf 4934 mit und nennt die Zahl der bestätigten Infektionen mit 47.806.

15.16 UhrUm eine Ausbreitung des Coronavirus in Haftanstalten zu verhindern, hat Marokkos König Mohammed VI. mehr als 5600 Strafgefangene begnadigt. Die Insassen würden wegen der "außergewöhnlichen Umstände im Zusammenhang mit der Gesundheitssituation und den notwendigen Maßnahmen" zur Eindämmung des Coronavirus schrittweise aus der Haft entlassen, teilte das Justizministerium in Rabat mit. Marokko hat bisher 960 Infektions- und 66 Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet.

15.10 UhrDie Gesellschaft für bedrohte Völker hat vor einer deutlichen Zunahme von Menschenrechtsverletzungen in China aufgrund der Corona-Krise gewarnt. So seien seit Januar mehr als 900 Fälle von Verschwindenlassen, Verhaftungen, Einweisungen in Lager, erzwungenen Geständnissen und Geldstrafen in Zusammenhang mit der Krise registriert worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Göttingen. "Unter dem Vorwand der Pandemie-Bekämpfung wird auch Gehirnwäsche betrieben und die Religions- und Pressefreiheit weiter eingeschränkt", sagte Direktor Ulrich Delius. 

14.44 Uhr - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) plädiert für ein zweites Corona-Hilfspaket von Bund und Ländern mit klaren Signalen für die Betriebe. "Der Schutzschirm der Bundesregierung enthält bereits gute Instrumente, die krisenmildernde Wirkung entfalten", erklärt DIHK-Präsident Eric Schweitzer. "Es ist aber dringend notwendig, das jetzt weiter zu entwickeln", ergänzt er. "Verständlicherweise kann aktuell niemand eindeutig sagen, wann unser Land wieder den Normalbetrieb aufnehmen kann. Aber es wäre schon wichtig zu wissen, mit welchen an die Krise angepassten Regeln einzelne Branchen zum Zeitpunkt X wieder loslegen können."

14.40 UhrMehrere südostasiatische Rebellenmilizen haben im Kampf gegen das Coronavirus einseitige Waffenstillstände erklärt. Im ethnisch mehrheitlich malaiischen und religiös islamischen Süden Thailands will die größte muslimische Separatistenmiliz Barisan Revolusi Nasional (BRN) die Waffen ruhen lassen, um den Zugang von humanitärer und medizinischer Hilfe in die von dem Virus betroffenen Regionen zu gewährleisten. Das berichtete die staatliche malaysische Nachrichtenagentur Bernama.

14.38 Uhr - SPD-Chef Norbert Walter-Borjans stellt sich gegen Forderungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), nach der Krise die Wirtschaft mit Steuersenkungen anzukurbeln. "Adam Riese war gebürtiger Bayer, von ihm könnte der bayerische Ministerpräsident lernen, dass man 156 Milliarden Euro zusätzlicher Kredite nicht abträgt, indem man die Staatseinnahmen senkt", sagt Walter-Borjans der Zeitung "Augsburger Allgemeine". "Markus Söder sollte lieber mit uns für mehr Investitionen und eine bessere Bezahlung der wahren Helden in der Corona-Krise eintreten."

14.32 Uhr - In den Niederlanden berichten die Gesundheitsbehörden einen Anstieg der Todesfälle um 115 auf 1766 und einen Zuwachs der bestätigten Infektionen um 1224 auf 17.851.

Coronavirus Italien Mailand
So schnell wird sich das Leben in Italien nicht normalisierenBild: AP

14.05 Uhr - Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza stimmt seine Landsleute auf weitere "schwierige Monate" ein. "Unsere Aufgabe ist es, die Bedingungen zu schaffen, um mit dem Virus leben zu können", zumindest bis ein Impfstoff entwickelt sei, sagt er der Zeitung "La Repubblica". Es sei zu früh, um sagen zu können, wann die ab dem 9. März verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden könnten. Manche der Maßnahmen müssten wohl beibehalten werden.

13.54 UhrIn Tokio sind weitere 143 Coronavirus-Fälle bestätigt worden - der bislang höchste Anstieg innerhalb eines Tages. Am Vortag waren 118 Menschen positiv auf das neue Coronavirus getestet worden und damit erstmals mehr als 100 Menschen innerhalb eines Tages. Damit zählt die japanische Hauptstadt bereits mehr als 1000 Infektionsfälle. Mit den inzwischen täglich steigenden Zahlen nehme zugleich der Druck auf Ministerpräsident Shinzo Abe zu, möglicherweise den Ausnahmezustand auszurufen, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern, so lokale Medien. Wegen des weltweit grassierenden Erregers waren kürzlich die in diesem Sommer in Tokio geplanten Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben worden.

13.51 UhrPapst Franziskus hat wegen der Corona-Pandemie unter ungewöhnlichen Umständen am Palmsonntag die Messe gelesen und damit die Karwoche eingeleitet. Nur einige Priester, Nonnen und andere Gläubige sowie ein Chor konnten im Petersdom in Rom dem Gottesdienst hinter verschlossenen Türen beiwohnen. Auf einem der Fotos war der 83-jährige Franziskus zu sehen, wie er einen Palmzweig während der Messe hält. Wegen der in Italien besonders schlimm grassierenden Corona-Pandemie hatte der Vatikan das diesjährige Programm zur Osterwoche zusammengestrichen. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen.

Vatikan Papst Franziskus Palmsonntag
Papst Franziskus verlässt den Petersdom nach der Messe an diesem PalmsonntagBild: Reuters/A. Pizzoli

 

13.42 Uhr - Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset hält es aufgrund der aktuellen Corona-Lage im Land für illusorisch, bereits die ersten Schritte zurück Richtung Normalität zu setzen. Erst wenn die Zahl der Menschen in den Krankenhäusern nicht mehr ansteige, könne man daran denken, sagte Berset der "Sonntagszeitung". "Die Erfahrung zeigt, wer zu früh nachgibt, verlängert die Krise." Der Zeitpunkt der Lockerung sei nicht nur eine politische Entscheidung, er hänge auch von der Wissenschaft ab. Das Virus gebe das Tempo vor.

13.30 UhrWeltweit sind US-Experten zufolge bereits mehr als 65.000 Menschen infolge der vom neuartigen Coronavirus verursachten Lungenkrankheit gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 stieg bis Sonntagmittag auf mehr als 1,2 Millionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorging. In Italien starben demnach 15.000 Corona-Infizierte, in Spanien 12.000 und in den USA 8500. Unter den am stärksten von der Lungenkrankheit COVID-19 betroffenen Ländern registrierte die Universität den höchsten Anteil an Corona-Toten bislang in Spanien und Italien. In beiden Ländern starben rund 25,5 Menschen pro 100.000 Einwohner. In Deutschland waren es dagegen 1,7 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, in China 0,24.

11.58 Uhr - Die seit gut drei Wochen anhaltende Ausgangssperre im von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffenen Spanien zeigt offenbar Erfolge. Binnen der letzten 24 Stunden seien nur noch gut 6000 Neuinfektionen verzeichnet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Die Gesamtzahl stieg damit auf mehr als 130.000. Am Vortag waren in Spanien noch rund 7000 neue Ansteckungen gemeldet worden.

11.41 Uhr - In Indonesien müssen die Menschen nun Schutzmasken aus Stoff tragen, wenn sie ihre Häuser verlassen. Die Anordnung wird vom Gesundheitsministerium bekanntgemacht. Medizinische Schutzmasken sollen demnach dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. In den südostasiatischen Land ist die Zahl der festgestellten Infektionen zuletzt um 181 auf 2273 gestiegen und die Zahl der Todesfälle um sieben auf 198.

11.12 Uhr - In Berlin sind zwei Millionen Atemschutzmasken und 300.000 Schutzkittel aus China angekommen. Sie sind am Samstag am Flughafen Leipzig/Halle eingetroffen. Die Bundeswehr habe sie dort abgeholt und nach Berlin gebracht, sagte die Berliner Senatssprecherin Melanie Reinsch am Sonntagmorgen. Die Schutzmasken und -kittel sollen ab Montag in Berlin unter anderem an Kliniken, Pflegeheime und die Polizei verteilt werden.

Großbritanniens Gesundheitsminister Matt Hancock
Gesundheitsminister Matt HancockBild: Imago/P. Maclaine

 

11.08 Uhr - Großbritannien werde seine Kontakt- und Ausgangssperren notfalls verschärfen, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock der BBC. Die große Mehrheit der Bevölkerung halte sich derzeit an die Vorgaben. "Aber wir sollten nicht gegen die Regeln verstoßen, denn das würde bedeuten, dass sich das Virus weiter ausbreitet und wir dann möglicherweise weitere Maßnahmen ergreifen müssen."

9.00 Uhr - Der Iran will nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani die strengen Corona-Vorschriften im Land leicht lockern. Vom kommenden Samstag (11. April) an sollen einige Geschäfte in den Provinzen unter besonders strengen hygienischen Auflagen wieder geöffnet werden, wie der Präsident bekanntgab. Für die Hauptstadt Teheran gilt diese Regelung erst eine Woche später - vom 18. April an. 

8.30 Uhr - In der Corona-Krise gibt es aus Sicht der Bundesregierung noch keine Entspannung. "Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liegt noch vor uns", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Unsere Aufgabe als Bundesregierung ist es, uns für unsere Bevölkerung auf den schwierigsten Teil dieser Krise vorzubereiten", sagte der Chef des Bundeskanzleramtes.

8.04 Uhr - Nach einem Infektionsfall hat Griechenland ein zweites Flüchtlingslager unter Quarantäne gestellt. Ein 53-jähriger Mann aus Afghanistan in dem Lager Malakasa rund 40 Kilometer nordöstlich von Athen sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Regierung mit. Er sei in ein Krankenhaus in die Hauptstadt verlegt worden. Am Donnerstag hatten die Behörden das Flüchtlingslager Ritsona in Zentralgriechenland unter Quarantäne gestellt, nachdem dort 20 Asylsuchende positiv getestet worden waren.

7.12 Uhr - Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland ist dem Robert-Koch-Institut zufolge um 5936 auf 91.714 gestiegen und damit erneut um rund 100 weniger als am Tag zuvor. Die Zahl der Todesfälle sei um 184 auf 1342 gewachsen.

5.05 Uhr - Angesichts der weltweit dramatisch wachsenden Todeszahlen der Corona-Pandemie hat Bundesaußenminister Heiko Maas eindringlich dazu aufgerufen, das in Deutschland geltende Kontaktverbot einzuhalten. "Wir müssen weiter alles tun, um eine zu schnelle Ausbreitung in Deutschland zu vermeiden. Das gilt leider auch für die Ostertage - so bitter das für viele Familien und Freundeskreise ist", sagte Maas der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

2.15 Uhr - China meldet 30 neue Coronavirus-Fälle. Von den am Samstag neu registrierten Infektionsfälle betrafen 25 Reisende, die aus dem Ausland ankamen, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte. Am Tag zuvor waren 19 neue COVID-19-Fälle gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Infektionen auf dem chinesischen Festland beläuft sich den Behörden zufolge nun auf 81.669. Die Zahl der Todesopfer stieg um drei auf 3.329.

1.14 Uhr - Nach langer Irrfahrt hat ein weiteres Kreuzfahrtschiff mit Coronavirus-Patienten an Bord einen Hafen im US-Bundesstaat Florida erreicht. Die "Coral Princess" legte nach einem gescheiterten Andockversuch in Fort Lauderdale im Hafen von Miami an. Zuvor war sie bereits von mehreren südamerikanischen Häfen abgewiesen worden.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump rechnet mit sehr vielen Coronavirus-TotenBild: Getty Images/W. McNamee

0.36 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat die Bevölkerung angesichts der Coronavirus-Pandemie auf "sehr schreckliche" Zeiten eingestimmt. Die kommende Woche werde wahrscheinlich die härteste, sagte Trump am Samstag. In den USA haben sich inzwischen mehr als 311.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, mehr als 8300 Menschen starben.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der LeyenBild: Reuters/F. Lenoir

0.01 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich angesichts der Corona-Krise für massive Investitionen in den EU-Haushalt ausgesprochen. "Wir brauchen einen Marshall-Plan für Europa", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Der EU-Haushalt sei in allen Mitgliedsstaaten als Instrument des solidarischen Ausgleichs akzeptiert und müsse der Krise entsprechend angepasst werden.

as/pg/sth (alle Agenturen, Johns-Hopkins-University)