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Putsch in Gambia vereitelt

30. Dezember 2014

Mit fragwürdigen Entscheidungen und Menschenrechtsverletzungen in seinem Land sorgte Gambias Präsident Jammeh immer wieder für Schlagzeilen. Nun wollte ihn eine Gruppe Bewaffneter stürzen. Es blieb wohl beim Versuch.

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Yahya Jammeh (Foto: AP)
Bild: AP

Im westafrikanischen Gambia ist ein Putschversuch gegen Staatschef Yahya Jammeh (Artikelbild) offensichtlich gescheitert: Bewaffnete Anhänger des ehemaligen Militärführers Lamin Sanneh hätten den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Banjul und einen naheliegenden Militärposten angegriffen, berichteten örtliche Medien. Daraufhin sei es zu heftigen Feuergefechten mit der Armee gekommen, die bis zum Dienstagmorgen gedauert hätten. Sanneh soll dabei verletzt worden sein. Vier seiner Kämpfer seien getötet, vier weitere festgenommen worden, heißt es.

Jammeh soll sich derzeit zu einer medizinischen Untersuchung in Frankreich aufhalten. Er regiert sein Land, dessen Wahlspruch "Fortschritt, Frieden, Wohlstand" lautet, mit eisener Hand bereits seit 20 Jahren. Damals kam er selbst durch einen Putsch an die Macht.

UN haben Gambia im Visier

Gambia liegt an der westafrikanische Küste und ist - abgesehen von einem schmalen Zugang zum Atlantischen Ozean - vollständig vom Senegal umschlossen. Mit einer Fläche von rund 11.300 Quadratkilometer ist die ehemalige britische Kolonie kleiner als das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein. Etwa 90 Prozent der rund 1,7 Millionen Einwohner sind Muslime, neun Prozent gehören christlichen Konfessionen an.

Erst kürzlich hatte ein UN-Bericht massive Menschenrechtsverletzungen im kleinsten Flächenstaat Afrikas moniert, unter anderem wurden Folter und willkürliche Hinrichtungen angeprangert. Auch erließ Jammeh in diesem Jahr ein Gesetz, nach dem auf "schwere Homosexualität" lebenslange Freiheitsstrafe steht. Schwule und Lesben bezeichnet der Staatschef als "Bedrohung für die menschliche Existenz".

wa/wl (rtre, dpa, afp, ape, kna)