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Pritzker-Preis geht an Francis Kéré

15. März 2022

Der Architekt Francis Kéré will Qualität unabhängig vom Geldbeutel liefern. Bekanntheit erlangte er auch, weil er am Operndorf Afrika von Regisseur Christoph Schlingensief mitwirkte.

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Der Architekt Francis Kéré steht in Dakar vor einer gemauerten Wand.
Pritzker-Preisträger 2022: Francis KéréBild: Rainer Traube/DW

In der mehr als 40 Jahre langen Geschichte des Pritzker-Preises ist Francis Kéré der erste Preisträger aus einem afrikanischen Land. Der im westafrikanischen Burkina Faso geborene Architekt lebt heute in Berlin. "Er weiß intuitiv, dass es bei Architektur nicht um das Objekt geht, sondern um das Ziel; nicht um das Produkt, sondern um den Vorgang", begründete die Jury ihre Entscheidung am Dienstag (15.3.2022) in Chicago.

Kéré war an Projekten in seiner Heimat sowie in Mali, Kenia, Uganda, den USA und Deutschland beteiligt. Über die Architektur-Szene hinaus wurde er durch die Mitwirkung am sogenannten Operndorf Afrika des 2010 verstorbenen Regisseurs Christoph Schlingensief bekannt.

Architekt mit Mission: Francis Kéré

"Ich hoffe, dass ich das Paradigma verändern kann, Menschen zum Träumen und zu Risiken antreiben kann", sagte Francis Kéré zu der Ehrung. "Nur weil du reich bist, solltest du keine Materialien verschwenden. Nur weil du arm bist, solltest du trotzdem versuchen, Qualität zu erschaffen." Jeder verdiene Qualität, Luxus und Gemütlichkeit. "Wir sind miteinander verbunden und Sorgen über Klima, Demokratie und Knappheit sind Sorgen um uns alle."

Der mit 100.000 Dollar (rund 91.000 Euro) dotierte Pritzker-Preis gilt als wichtigste Ehrung in der Architektur und wird seit 1979 verliehen. Im vergangenen Jahr hatte das französische Architekturbüro Lacaton & Vassal den Preis erhalten. Unter den weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern der Vorjahre sind Kazuyo Sejima, Carme Pigem Barceló, Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Frank Gehry und Sir Norman Foster.

tl/suc (mit dpa, AFP)