Prinz Philip: Windsors Nummer Zwei nimmt Abschied
Mehr als 70 Jahre lang stand Prinz Philip im Schatten der Queen. Und doch überstrahlte er sie bisweilen mit bissigem Witz an der Grenze zum politischen Fauxpas. Ein Rückblick in Bildern zum Tode des Duke of Edinburgh.
Darf ich auch mal?
Immer das Gleiche. Zuerst darf sie, die Queen. Sogar beim Elefanten füttern. Prinz Philip kannte das Leben als Nummer zwei seit Jahrzehnten. Loyalität hat er gelebt. Das Protokoll war heilig. Seinen eigenen Stil hat er hinter feiner Ironie und teils derben Attacken auf die politische Korrektheit gefunden. Die Briten haben das immer zu schätzen gewusst.
Sportlich einfach omnipotent
Auf dem Bild ist der Prinz knapp 39 Jahre alt: ein Beau im Sattel. Sport, Pferde, Natur: Sein Leben lang hat er Zeit, Interesse und Energie dafür investiert. Die Liebe zu den Pferden teilte er mit seiner Frau, nicht aber ihre Liebe für Hunde. Das Corgi-Rudel der Queen soll bisweilen für Verstimmungen zwischen den beiden Royals gesorgt haben.
Familienvater sein...
Sommer 1955: Der traditionelle Familien-Urlaub auf Schloss Balmoral in Schottland. Prinz Philip, selbst als jüngstes Kind einer gescheiterten Familie aufgewachsen, war ein harter Vater, berichten die Chronisten. Prinz Charles (auf der Schaukel stehend), der Erstgeborene, kann ein Lied davon singen. Papa Philip wollte ihn für das Leben stählen. Auf der Strecke blieb die Herzlichkeit.
Die Hände auf dem Rücken
Selbst in den emotionalsten Momenten durfte der Prinz nur Zuschauer sein. Bobby Moore, Kapitän der englischen Siegerelf im Fußball-WM-Finale von Wembley 1966 gegen Deutschland, ist ganz auf die Queen fixiert. Vielleicht auch deshalb, weil Philip seiner deutschen Abstammung wegen klammheimlich auch Sympathien für die DFB-Elf hegte?
Endlich am Steuer!
Immerhin im Auto durfte der Prinzgemahl wohl ab und zu das Steuer übernehmen. Einmal soll er der Queen sogar den Fußweg nahegelegt haben, nachdem diese seinen Fahrstil kritisiert hatte. Im April 2016 chauffierte Prinz Philip die Obamas nach Schloss Windsor. Die Frage wäre hier allerdings: Sollte ein fast 95-Jähriger noch ans Lenkrad?
Wieder nur zuschauen
Xi Jinping, Chinas starker Mann auf Staatsbesuch im Buckingham Palast im Oktober 2015. Die Gäste kommen und gehen, das Protokoll aber bleibt: Im Mittelpunkt die Queen, der Prinzgemahl darf nur seitlich Einblick nehmen auf die Exponate der königlichen Sammlung. Das war, bei mehr als 400 Pflichtterminen pro Jahr, sicher nicht immer angenehm.
Dann zapf' mir mal ein Pint, Madam
Unter den prominenten Insulanern galt Prinz Philip als adeliger, aber ungekrönter Meister des ironischen Witzes. Über seine Frau als Karikatur in der Fernsehserie "Eastenders" konnte er nur lachen. Ging auch nicht anders: Prinz Philip war Schirmherr der Ausstellung. Typisch britisch.