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Pleitewelle im Handel

10. August 2010

Geschäftsleute sind durch die Finanzkrise und die folgenden Sparmaßnahmen der Regierung besonders hart getroffen. Etwa fünfzehn Prozent der Einzelhändler in Athen sind in den letzten Monaten pleite gegangen.

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Ein Schuhgeschäft in Athen macht Schlußverkauf
Nach dem Ausverkauf kommt der KonkursBild: Lonely Planet Images

Nach einer Studie des griechischen Handelsverbandes ESEE sind kleine und mittlere Unternehmen im Einzelhandel besonders schwer durch die Folgen der griechischen Finanzkrise betroffen. Von 3421 repräsentativ ausgewählten Geschäften in verschiedenen Stadtteilen Athens, mussten 505 oder 14,8 Prozent seit Beginn der Krise schließen.

Eine Frau geht vor einem verschlossenen Geschäft vorbei, auf das Demonstranten "Griechen greift zu den Waffen" gesprüht haben (Foto: AP)
Während der Demonstrationen blieben die Geschäfte zuBild: AP

Insbesondere Kleidungs- und Schuhgeschäfte seien vom Konkurs bedroht. Händler in normalen Stadtteilen hätten höhere Verluste zu vermelden als Händler in höherwertigen Geschäftsstraßen. Andererseits seien Händler im Zentrum der Hauptstadt, besonders schwer getroffen, weil dort in den letzten Monaten besonders viele Demonstrationen und Proteste stattgefunden hatten. Deshalb liegt dort die Pleite-Quote sogar bei 20 bis 25 Prozent.

Unternehmen, die bereits Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008 überstanden hatten, sahen sich während der Demonstrationen der letzten Monate gezwungen, ihre Läden bis zu fünf Tage komplett zu schließen.

Ein Mann geht am Arbeitsministerium in Athen vorbei (Foto: AP)
Das Arbeitsministerium muss sich auf mehr Arbeitssuchende einrichtenBild: AP

ESEE-Präsident Vassilis Korkidis warnte, dass in Folge der Schließungen und Pleiten der Arbeitsmarkt weiter unter Druck geraten würde. Ende April lag die Arbeitslosigkeit bei 11,9 Prozent. Der Einzelhandelsverband ging in einer früheren Studie davon aus, dass im ganzen Land etwa 100.000 Arbeitsplätze in Einzelhandel verloren gehen könnten. Er erklärte, die Händler hätten sich im letzte Jahr in "einem harten Crash-Test" befunden.

Griechenland rechnet nach IWF-Angaben mit einem Schrumpfen der Wirtschaft von vier Prozent in diesem Jahr und weiteren 2,5 Prozent 2011. Dies könnte mit einer Preissteigerungsrate von 4,75 Prozent bis zum Ende des Jahres einhergehen.

Autor: Fabian Schmidt (AFP, AP)
Redaktion: Bernd Riegert

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