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Platini "gegen die Ungerechtigkeit"

15. Februar 2016

Gut acht Stunden stellte sich der suspendierte UEFA-Präsident Platini der Berufungskommission des Fußball-Weltverbands FIFA. Danach wurde deutlich: Er gibt im Kampf gegen seine Acht-Jahres-Sperre die Hoffnung nicht auf.

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Michel Platini (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/dpa/W. Bieri

"Es war eine gute Anhörung, geführt von aufrichtigen Menschen", sagte Michel Platini am Montagabend in Zürich - nach achteinhalb Stunden im FIFA-Hauptquartier. "Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie alles abgelaufen ist. Jetzt wird man sehen, was passiert", so der 60-jährige gesperrte Fußball-Funktionär.

Schweiz statt Sibirien

Bereits vor Beginn der Anhörung hatte sich der Franzose selbstbewusst gegeben und die letzten hundert Meter ins Hauptquartier zu Fuß bewältigt. "Ich kämpfe nicht für meine Zukunft, sondern gegen die Ungerechtigkeit", rief er den wartenden Journalisten zu, und: "Wenn irgendetwas gegen mich vorliegen würde, wäre ich jetzt in Sibirien und würde mich voller Scham verstecken. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen - hier kann ich den Menschen in die Augen sehen."

Platini, der 2007 Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA geworden war, will die im Dezember vergangenen Jahres durch die FIFA-Ethikkommission ausgesprochene Sperre vor der Berufungskommission anfechten. Er prangert vor allem die Art und Weise seiner Suspendierung an. Ein Urteil der Berufungskommission, die nur selten vorherige Urteile revidiert, könnte noch in dieser Woche fallen. Im Falle eines erneuten negativen Ausgangs bliebe ihm noch der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der als sportrechtlich letzte Instanz ein endgültiges Urteil fällen würde.

Ende der Karriere

Die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission hatte Platini und auch FIFA-Präsident Joseph Blatter für jeweils acht Jahre suspendiert, die ermittelnde Kammer hatte wegen Korruptionsverdachts sogar einen lebenslangen Bann gefordert. Hintergrund ist eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken aus dem Jahr 2011 von der FIFA an Platini. Blatter hatte dies als verspätetes Gehalt wegen Platinis Tätigkeit als Berater in den Jahren 1999 bis 2002 erklärt. Es soll einen mündlichen Vertrag zwischen den beiden gegeben haben.

So oder so: Für Platini war die Sanktion durch die FIFA-Ethikkommission das Ende seiner Ambitionen auf den FIFA-Chefsessel. Der neue Boss des Fußball-Weltverbandes wird am 26. Februar gewählt - ohne Platini.

wa/rb (sid, dpa)