1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Auch FIFA-Ermittler wollen Urteil anfechten

Stefan Nestler12. Januar 2016

Nach Joseph Blatter und Michel Platini kündigen auch die FIFA-Ermittler an, gegen das Urteil der Ethikkommission des Weltverbands in Berufung zu gehen - allerdings mit einem anderen Ziel als die beiden Verurteilten.

https://p.dw.com/p/1HbtM
Joseph Blatter und Michel Platini beim FIFA-Kongress in Zürich Ende Mai 2015. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Auch die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission will Einspruch gegen das Urteil gegen Joseph Blatter und Michel Platini einlegen. Das kündigte Andreas Bartel, Sprecher des Gremiums an. Die rechtsprechende Kammer unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert hatte FIFA-Präsident Blatter und UEFA-Chef Platini am 21. Dezember für acht Jahre von allen Aktivitäten im Fußball ausgeschlossen. Die FIFA-Ermittler halten die Strafe für zu mild. Sie hatten lebenslange Sperren beantragt.

Auch Blatter und Platini haben angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Sie wollen erreichen, dass die Sperren aufgehoben werden. Sollte die FIFA-Berufungskommission das Urteil bestätigen, könnten die beiden früheren Top-Funktionäre noch vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen.

In dem Verfahren ging es um eine von Blatter autorisierte dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini aus dem Jahr 2011. Die beiden Funktionäre behaupteten, es habe sich um eine verspätete Gehaltszahlung für Platinis Tätigkeit als FIFA-Präsidentenberater in den Jahren 1999 bis 2002 gehandelt. Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission hatte ihr Urteil damit begründet, dass es keine rechtliche Grundlage für die Überweisung der Millionensumme an Platini gegeben habe.

Sexwale: "Blatters Arbeit ist ein Monument"

Der Südafrikaner Tokyo Sexwale, am 26. Februar in Zürich einer von fünf Kandidaten für die Wahl des neuen FIFA-Präsidenten, nahm Blatter und Platini in Schutz. "Der Schaden für die Nachwelt ist angerichtet, aber es ist nicht so, dass sie jemanden ermordet oder Völkermord begangen haben", sagte der 62-Jährige im TV-Sender Sky Sport News. "Sie müssen für ihre Fehler geradestehen, aber wir sollten nicht das Gute vergessen, was sie getan haben. Blatters Arbeit ist ein Monument, das für sich selbst steht."

sn/asz (sid, dpa, rtr, afp)