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Peps abgekühlte Liebe zu Sané und Gündogan

16. April 2019

Die Tage der Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan bei Manchester City sind möglicherweise gezählt. Trainer Pep Guardiola schürt vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur die Wechselgerüchte.

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TSG 1899 Hoffenheim - Manchester City | Ilkay Gündogan & Leroy Sané
Neigt sich die Zeit von Ilkay Gündogan (l.) und Leroy Sane bei Manchester City?Bild: picture-alliance/Pressefoto Rudel/H. Rudel

Was läuft da schief zwischen Startrainer Pep Guardiola von Manchester City und den beiden deutschen Nationalspielern im Team, Leroy Sané und Ilkay Gündogan? Die Chemie scheint nicht mehr zu stimmen. Ohne dass er explizit danach gefragt wurde, verkündete Guardiola vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur (Anpfiff am Mittwoch um 21 Uhr MESZ), dass Gündogan seinen Vertrag bei den "Citizens" nicht verlängern wolle. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler, der 2016 von Borussia Dortmund nach Manchester gewechselt war, hat noch einen Vertrag bis 2020. Will der Verein an ihm verdienen, müsste er ihn also nach der laufenden Saison verkaufen. Andernfalls könnte Gündogan 2020 ablösefrei wechseln. Nach der 0:1-Niederlage bei Tottenham in der vergangenen Woche hatte Gündogan kritisiert, dass dem Team der Mut fehle: "Das darf einer großen Mannschaft nicht passieren - und deswegen sind wir noch keine." Guardiola hatte verärgert reagiert. "Ich kann ihm nicht zustimmen - absolut nicht", hatte der 48-Jährige gesagt.

Zu viele leichte Fehler?

Als Guardiola nun über Gündogans Vertragssituation sprach, war er eigentlich nach Leroy Sané, dem anderen deutschen Nationalspieler in Diensten von ManCity gefragt worden. Ein Journalist hatte von dem Trainer wissen wollen, ob er Sané so selten in die Startelf berufe, weil der seinen bis 2021 befristeten Vertrag noch nicht vorzeitig verlängert habe. "Wäre es so, würde Gündogan nicht spielen", sagte Guardiola. Den aber berufe er regelmäßig in seine erste Elf. Warum Sané so selten in der Startelf stehe, habe andere Gründe, so der Spanier. Der 23 Jahre alte Flügelspieler - der wie Gündogan 2016 nach Manchester gewechselt war, allerdings vom FC Schalke 04 - mache zu viele leichte Fehler, sagte Guardiola: "Fehler sind Teil des Spiels. Wir arbeiten mit Sané jeden Tag daran. Er hat eine einzigartige Qualität, seine Schnelligkeit, seine Aggressivität. Aber bei den einfachen Dingen verliert er den Ball."

Manchester City - Manchester United
Guardiola kritisiert SaneBild: picture-alliance/M. Rickett

Sané, einer der jungen Hoffnungsträger in der deutschen Nationalmannschaft, musste bei Manchester in dieser Saison schon häufig die Bank drücken. In den letzten 18 Spielen berief ihn Guardiola nur siebenmal in die Startelf. Stattdessen gab er meist Raheem Sterling oder Bernardo Silva den Vorzug, beim 0:1 im Hinspiel bei Tottenham dem Algerier Riyad Mahrez - was bei vielen City-Fans auf Unverständnis stieß. Sané wurde dann erst in der 89. Minute eingewechselt.

Wenn Guardiola den deutschen Jungstar mal von Beginn an brachte, war es eher gegen schwächere Gegner. Zuletzt stand Sané gegen Cardiff, Swansea, Schalke, West Ham und Newport County in der Startelf. Das zeugt nicht gerade von großer Wertschätzung. Dabei kann sich die Saisonbilanz des deutschen Offensivspielers durchaus sehen lassen: In 40 Spielen erzielte Sané 15 Treffer und gab 18 Torvorlagen. In England wird bereits spekuliert, dass nicht nur Gündogan, sondern auch Sané vor einem Wechsel steht. Sein Marktwert liegt derzeit bei geschätzten 100 Millionen Euro, Gündogans Marktwert bei 40 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de).

Es wäre schon kurios, wenn die beiden deutschen Nationalspieler ausgerechnet nach dieser Saison ihren Hut nähmen. Denn diese Spielzeit könnte die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte von Manchester City werden. Den Ligapokal hat das Guardiola-Team bereits gewonnen, drei weitere Titel könnten dazukommen: der im FA-Cup, wo City im Finale steht, der Meistertitel der Premier League - Manchester hat als Tabellenzweiter zwei Punkte Rückstand auf Klopps FC Liverpool - sowie jener in der Champions League. Doch dafür müssen die "Citizens" - ob mit oder ohne Sané und Gündogan - erst einmal am Mittwoch die "Spurs" aus dem Weg räumen.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter