Park setzt auf Wiedervereinigung
25. Februar 2013Die 61-jährige konservative Politikerin trat ihr Amt bei einer feierlichen Zeremonie vor dem Parlament in Seoul vor mehr als 70.000 Gästen an. In ihrer Antrittsrede sagte Park, sie wolle durch eine Politik des gegenseitigen Vertrauens die Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel fördern. Nordkorea rief sie auf, künftig auf Atomwaffen zu verzichten.
Beziehungen wegen Atomtest in der Krise
Zwischen Seoul und Pjöngjang sind die Beziehungen seit Nordkoreas Atomtest vor knapp zwei Wochen auf einem Tiefpunkt. Das Nachbarland hatte zum dritten Mal unter Verletzung von UN-Resolutionen einen Atomwaffentest durchgeführt. Park hat bei ihrer Amtseinführung den jüngsten nordkoreanischen Atomtest als "Bedrohung für das Überleben und die Zukunft" der Koreaner bezeichnet.
In den kommenden Monaten werde die größte Herausforderung die wachsende Bedrohung durch das Nachbarland sein, sagte Park. Das Regime in Pjöngjang hatte angedeutet, weitere nukleare Sprengsätze zünden zu wollen. Es gebe keinen Zweifel, dass "wir uns in einem extrem ernsthaften Sicherheitsumfeld befinden". Park wolle ihre Politik in Abstimmung mit dem Bündnispartner USA auf der Grundlage einer glaubwürdigen Abschreckung aufbauen.
Als weitere dringliche Aufgaben nannte Park die Wiederbelebung der Wirtschaft. Dies wolle sie durch eine "kreative Wirtschaft und wirtschaftliche Demokratisierung" erreichen. Im Zentrum stünden Wissenschaft, Technologie und die IT-Industrie.
Park kehrt zurück in den Präsidentenpalast
Die langjährige Abgeordnete der regierenden Saenuri-Partei ist die erste Frau im höchsten Staatsamt des ostasiatischen Landes. Sie ist zudem die Tochter des Generals und langjährigen Präsidenten Park Chung Hee, der das Land nach einem Militärputsch 1961 regierte.
Nach Ansicht von Beobachtern hatte Park bei der Wahl im Dezember von diesem Familienverhältnis profitiert. Denn obwohl ihr Vater das Land von 1961 bis 1979 mit eiserner Faust regiert hatte, verehrt ihn ein Großteil der Bevölkerung noch immer wegen des wirtschaftlichen Aufstiegs während seiner Herrschaft. Park kehrte nun als Staatschefin in den Präsidentenpalast zurück, den sie nach dem Tod ihres Vaters hatte verlassen müssen.
Die neue Präsidentin wurde am 2. Februar 1952 als erstes Kind von Park Chung Hee und Yuk Young Soo in Taegu geboren. Sie hat einen jüngeren Bruder und eine jüngere Schwester und absolvierte an der Sogang-Universität in Seoul ein Studium der Elektrotechnik. Von März 2004 bis Juni 2006 war sie Vorsitzende der Großen Nationalpartei, deren Name im Februar 2012 nach einer Führungskrise in Saenuri umbenannt wurde.
nem/as (rtr, ap, dpa,afp)