Paris will Diesel- und Benzinautos verbannen
12. Oktober 2017Bis dahin sollen Diesel- und Benzinautos aus der französischen Hauptstadt verbannt werden, wie aus einem Luftschutzplan der Stadtverwaltung hervorgeht. Paris will damit Vorgaben der französischen Regierung deutlich früher umsetzen als geplant. Umweltminister Nicolas Hulot hatte im Juli angekündigt, bis 2040 den Verkauf von Dieselautos und Benzinern stoppen zu wollen.
Metropolen wie Paris brauchten dafür aber Vorlauf, sagte der im Bürgermeisteramt für Transport zuständige Beamte, Christophe Najdovski. Transport sei der Hauptverursacher von Treibhausgasen, und ein Ausstieg bereits zehn Jahre früher sei "machbar". Mehrere Autohersteller hätten ein Ende der Herstellung von Dieselfahrzeugen angekündigt und setzten zunehmend auf Elektroautos. Zudem mache der Klimawandel ein rasches Handeln nötig.
Strafen für alte Autos
Paris verfolgt bereits Pläne, nach den Olympischen Sommerspielen 2024 keine Dieselautos mehr zuzulassen. Autofreie Zonen und autofreie Tage gibt es schon. Zudem werden Fahrer bestraft, die mit mehr als 20 Jahre alten Fahrzeugen in die Stadt fahren. Die Stadt wurde deshalb vielfach kritisiert. Viele Bewohner der Hauptstadt besitzen kein Auto und verlassen sich auf das öffentliche Verkehrsnetz. In jüngster Zeit nutzen sie auch verstärkt Angebote für Mieträder, Roller und schadstoffärmere Hybrid-Fahrzeuge zur kurzen Nutzung.
Auch in anderen Ländern sind die Tage des Verbrennungsmotors gezählt: Großbritannien will ab 2040 keine neuen Fahrzeuge mit diesem Antrieb mehr zulassen. China - größter Luftverschmutzer der Welt nach den USA und weltweit größter Automarkt - will sich ebenfalls von Benzin- und Dieselautos verabschieden, nennt aber dafür noch keinen Zeitpunkt. Auch in Deutschland gibt es noch kein Ausstiegsdatum.
uh/myk (afp, rtr)