Opel nur noch elektrisch?
10. September 2017"Wenn Opel irgendwann eine rein elektrische Automarke werden will, ist das für uns auch okay – vorausgesetzt, dass dies profitabel ist", sagte PSA-Chef Carlos Tavares der "Bild am Sonntag".
Opel werde schon bald mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride auf den Markt bringen. PSA werde dazu die Technologie beisteuern. "Im Jahr 2023 werden rund 80 Prozent unserer Modelle elektrifiziert sein. Es gibt keinen Grund, warum Opel hiervon nicht profitieren könnte", sagte Tavares.
Gewinne sind Voraussetzung
Opel-Chef Michael Lohscheller betonte in dem Gespräch, er wolle das Unternehmen schnell zurück in die Gewinnzone führen. "Opel muss und wird profitabel sein", sagte er. Dafür würden bis 2026 jährliche Synergien von 1,7 Milliarden Euro genutzt, etwa in den Bereichen Entwicklung und Einkauf.
Die Marke Opel bleibe deutsch. "Wir haben sehr konkrete Vorstellungen, wie diese Eigenständigkeit aussehen soll, bei Design, Handling, Licht, Sitzen, Armaturen", sagte Lohscheller.
Eine Arbeitsplatz-Garantie für Opel wollte Tavares indes nicht geben. "Der beste Weg, unser Unternehmen und die Belegschaft zu schützen, ist, profitabel zu sein", sagte der PSA-Chef. Sei man besser, schneller und anpassungsfähiger als die Konkurrenz, "sind Arbeitsplätze automatisch sicher".
Nach Jahrzehnten unter den Fittichen des US-Autoriesen General Motors (GM) gehört der traditionsreiche Autobauer Opel mit Stammsitz im hessischen Rüsselsheim seit August zum französischen PSA-Konzern. Unter dessen Dach werden auch die französischen Marken Peugeot, Citroen und DS produziert.
Fast 20 Jahre Verluste
Seit 1999 schreibt Opel rote Zahlen. Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall beschäftigten etwa 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Die Beschäftigten in den deutschen Werken sind über einen Tarifvertrag bis Ende 2018 vor Entlassungen sicher.
cgn/uh (dpa, rtr)