Papst feiert Messe in Mexiko-Stadt
14. Februar 2016Jährlich besuchen rund 20 Millionen Menschen das Heiligtum. In der Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko-Stadt sprach Franziskus den Opfern von Gewalt und ihren Angehörigen Trost zu: "Gott steht den Müttern, Vätern und Großeltern bei, die erleben müssen, wie ihre Kinder von ihnen gehen, sich verlieren oder ihnen entrissen werden."
Entführungen sind trauriger Alltag
In Mexiko sind Entführungen von Kindern durch Drogenbanden und Versuche, Jugendliche als Gangmitglieder anzuwerben, an der Tagesordnung. Die Eindämmung der Drogengewalt in Mexiko gehört zu den Hauptanliegen des Papstes.
Das Oberhaupt der Katholiken war am Samstag nach seinem historischen Treffen mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. auf Kuba in Mexiko eingetroffen. Auf Franziskus' Programm stehen unter anderem Besuche in Städten, die vom Drogenhandel geprägt sind, darunter Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA.
In Mexiko tobt seit Jahren ein grausamer Krieg zwischen dem Staat und mehreren mächtigen Drogensyndikaten, die sich auch gegenseitig blutig bekämpfen. Nach Schätzungen sind in dem lateinamerikanischen Land in den vergangenen zehn Jahren rund 100 000 Menschen wegen der Gewalt gestorben.
Mexiko hat nach Brasilien die zweitgrößte katholische Gemeinde der Welt. Die Basilika in Guadalupe gilt als die meistbesuchte der Welt nach dem Petersdom in Rom. Das Heiligtum geht auf Marienerscheinungen zurück, die es im Jahr 1531 dort gegeben haben soll. Mitgeteilt hatte sie der inzwischen heiliggesprochene Indio Juan Diego Cuauhtlatoatzin.
Ein vertrauenswürdiger Botschafter
Der Papst erklärte, die Gottesmutter habe Juan Diego als "sehr vertrauenswürdigen Botschafter" ausgewählt, um den Bau des zu errichtenden Heiligtums zu beaufsichtigen, zu betreuen und voranzutreiben. Juan Diego habe diese Aufgabe zunächst ablehnen wollen, weil er sich für nicht geeignet hielt, aber die Gottesmutter habe darauf bestanden, betonte der Papst und er ergänzte: Guadalupe sei zum Heiligtum auch für Jugendliche geworden, die für sich keine Zukunft sehen würden und die vielen schmerzlichen und gefährlichen Situationen ausgesetzt seien.
haz/pab (kna, dpa, afp)