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Politik

Oppositionspolitikerin Sharif festgenommen

8. August 2019

Maryam Sharif organisiert seit Wochen Demonstrationen gegen die Regierung. Pakistans Führung ist das ein Dorn im Auge. Sie brachte die 45-Jährige hinter Gitter. Der Vorwurf lautet Korruption, genau wie bei ihrem Vater.

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Pakistan Maryam Nawaz Sharif
Bild: picture-alliance/Pacific Press/R. Sajid Hussain

Mitarbeiter ihrer Partei Pakistanische Muslim-Liga (PML-N) bestätigten, Maryam Sharif sei erneut festgenommen worden. Sie sei in einem Gefängnis in der Stadt Lahore in Gewahrsam genommen worden, als sie ihren dort inhaftierten Vater Nawaz Sharif besuchen wollte.

Die PML-N erklärte weiter, die Vorwürfe seien politisch motiviert. Sie spricht von einem "beschämenden" Vorgang, der auf "falschen Anschuldigungen" basiere und ein "politischer Racheakt" sei.

Mehrere Politiker anderer Oppositionsparteien verließen aus Protest gegen die Festnahme Sharifs das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Islamabad. Die Oppositionspolitikerin sei "ohne Begründung festgenommen worden", sagte Bilawal Bhutto, Führer der oppositionellen Volkspartei PPP.

Korruptionsvorwürfe an der Tagesordnung

Erst am Mittwoch hatten die Behörden den ehemaligen Finanzminister Miftah Ismail wegen Korruptionsvorwürfen in Gewahrsam genommen. Im vergangenen Juli waren der ehemalige Premierminister Shahid Khaqan Abbasi und der frühere pakistanische Präsident Asif Ali Zardari aus demselben Grund festgenommen worden

Ex-Premierminister Nawaz verbüßt seit Dezember eine siebenjährige Haftstrafe wegen Bestechlichkeit. Maryam Sharif gilt als die politische Nachfolgerin ihres Vaters. Auch sie saß bereits wegen Korruption im Gefängnis. In den vergangenen Wochen hatte die 45-Jährige in verschiedenen Städten Großdemonstrationen gegen die Regierung von Ministerpräsident Imran Khan organisiert.

Pakistan, Peshawar: Proteste gegen die Regierung von  Imran Khan
Protestkundgebung gegen Premier Imran Khan am 25. Juli in PeschawarBild: Reuters/F. Aziz

Damit wollten Sharif und die PML-N, deren stellvertretende Vorsitzende sie ist, gegen die Festnahmen von Oppositionspolitikern protestieren. Die Aktionen richteten sich aber auch gegen die ihrer Ansicht nach "manipulierten Wahlen", aus denen Khan im Sommer des Vorjahres als Sieger hervorgegangen war.

Kritiker werfen der Regierung des Ex-Kricket-Stars Khan vor, Korruptionsvorwürfe zu missbrauchen, um politische Gegner loszuwerden. Die Regierung rechtfertigt ihr Vorgehen als rigorosen Antikorruptionskampf.

qu/uh (dpa, afp, epd)