OECD: Schwächeres Wachstum
16. September 2015Lange Zeit galten sie als Wachstumsgaranten, mittlerweile aber werden die Schwellenländer - und allen voran China - zum Problem für die Wirtschaft. Die OECD korrigierte jetzt die Prognosen für das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts nach unten: für dieses Jahr auf 3,0 Prozent von bisher 3,1 Prozent.
"Die weltweiten Wachstumsaussichten haben sich leicht eingetrübt", so das Resümee der OECD-Chefökonomin Catherine Mann, "und der Ausblick wird von wichtigen Unsicherheiten überschattet."
Problem China - Problem Leitzins
Der Ausblick: Im nächsten Jahr schätzt die OECD das Wachstum auf 3,6 Prozent, statt bisher 3,8 Prozent. Eine stärkere Abschwächung der Konjunktur in China und die Folgen steigender Zinsen in den USA könnten die Weltwirtschaft auch deutlicher nach unten ziehen, so Mann.
Für China erwartet sie dieses Jahr ein Wachstum von 6,7 Prozent und im nächsten Jahr von 6,5 Prozent – klar unter den sieben Prozent, die die chinesische Führung anstrebt.
USA gegen den Trend
Gegen den Trend die Prognosen für die USA: Hier rechnen die OECD-Ökonomen mit einem Plus in diesem Jahr. Das US-Wachstum schätzen sie auf 2,4 Prozent, bisher lag die Prognose deutlich darunter.
Der Eurozone bescheinigt die OECD, deren Zentrale in Paris liegt, die besten Aussichten seit vier Jahren. Die europäische Wirtschaft wächst danach in diesem Jahr um 1,6 Prozent, im nächsten um 1,9 Prozent. Chefökonomin Mann erwartet, dass es für Euro-Europa auch noch besser laufen könnte. Der schwache Euro helfe schließlich der Export-Wirtschaft ebenso wie die niedrigen Zinsen und der schwache Ölpreis.
Deutschland unverändert
Unverändert bleibt die Prognose für Deutschland: In diesem Jahr erwartet die Organisation ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von weiterhin 1,6 Prozent. Weniger rosig aber die Aussichten für 2016: Da sind es laut OECD noch 2,0 Prozent, statt bisher 2,4 Prozent.
ar/hg (rtr, dpa, afp)