Nordkorea bedauert Tötung von Südkoreaner
25. September 2020Es geschah vor wenigen Tagen im Meeresgebiet zwischen Nord- und Südkorea: Ein Mitarbeiter der südkoreanischen Fischereibehörde verschwand von seinem Patrouillenboot und gelangte dann in nordkoreanische Gewässer. In einem Brief räumte die nordkoreanische Regierungspartei nun ein, etwa zehn Schüsse auf den Mann abgegeben zu haben, der "illegal in unsere Gewässer eingedrungen" sei und sich geweigert habe, sich ordnungsgemäß auszuweisen. Anschließend wurde seine Leiche offenbar als Vorsichtsmaßnahme gegen die Corona-Pandemie verbrannt.
Eine seltene Entschuldigung
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe den Vorfall als "schändliche Angelegenheit" bezeichnet, erklärte der südkoreanische Nationale Sicherheitsberater Suh Hoon in Seoul. Kim bat demnach um Entschuldigung, dass er "Präsident Moon Jae In und die Südkoreaner enttäuscht" habe.
Entschuldigungen aus Nordkorea sind äußerst selten. Der Vorfall hatte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den Nachbarländern weiter belastet. Die Spannungen haben sich seit dem Scheitern eines Gipfeltreffens zwischen Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres deutlich verschärft. Seither liegen die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis.
mir/fab (afp, dpa, rtr)