Zeichen setzen gegen den Elfenbein-Handel
3. August 2017Die Stoßzähne, Schnitzereien und Schmuck aus Elfenbein im Gesamtwert von mehreren Millionen Dollar waren bei Razzien beschlagnahmt worden. Bei der Aktion in New York wurde das gesamte Elfenbein zu wertlosem Pulver zerschlagen.
Ähnliche Aktionen hatte es zuvor unter anderem nahe Denver im Bundesstaat Colorado und auf dem New Yorker Times Square gegeben. Im Zuge des illegalen Elfenbeinhandels sterben jedes Jahr rund 30.000 Elefanten weltweit - die Tendenz ist steigend. Nach Angaben des Verbandes Wildlife Conservation Society töten Wilderer in Afrika jeden Tag beinahe einhundert Elefanten wegen ihrer Stosszähne.
Seit 1989 gibt es eigentlich ein weltweites Handelsverbot. Trotzdem werden beim illegalem Handel jedes Jahr Milliarden Euro umgesetzt. Die USA gehören dabei zu den größten Abnehmern. Sie sind "nach wie vor einer der größten Konsumenten von Elfenbeinprodukten weltweit und sie verursachen eine große Nachfrage", sagte der Leiter des International Fund for Animal Welfare in Deutschland, Robert Kless.
Gute Nachrichten aus Malawi
Unterdessen konnte im afrikanischen Malawi die größte Elefantenumsiedlung aller Zeiten beendet werden. Über zwei Jahre hinweg wurden in Malawi 520 Dickhäuter von zwei Nationalparks in ein 350 Kilometer entferntes Naturreservat gebracht, wie die private Naturschutzorganisation African Parks mitteilte. Die Elefanten sollen dort sicher vor Wilderern sein und mehr Platz haben.
Die Umsiedlung war äußerst aufwändig: Zunächst schläferte ein Tierarzt die Elefanten von einem Hubschrauber aus ein. Später hob ein Kran sie an den Füßen hoch. Dann transportierten 30-Tonnen-Lastwagen die Tiere in Lattenverschlägen in der Nacht von den beiden Parks im Süden zum Nkhotakota-Reservat im Zentrum des südostafrikanischen Landes.
Die NGO African Parks, die 90 Prozent der Parks in Malawi verwaltet, sprach von einer "historischen Operation". Zwei Elefanten starben während der zweijährigen Aktion. Im vergangenen Jahr waren 261 Elefanten transferiert worden, in diesem Jahr folgten die übrigen. An der ersten Phase der Umsiedlung nahm auch der britische Prinz Harry teil.
Durch jahrelange Wilderei war der Elefantenbestand in Nkhotakota von 1500 in den 70er Jahren auf mittlerweile weniger als 100 gesunken. Im Liwonde National Park und im Tierschutzgebiet Majete Wildlife Reserve im Süden Malawis dagegen fehlt der Freiraum für die dort lebenden Elefanten.
Der Chef von African Parks, Peter Fearnhead, sagte, die gelungene Umsiedlung sei ein "Schlüsselmoment" für Malawi. Mehr als 500 Elefanten in Nkhotakota unterzubringen in der Gewissheit, dass es ihnen gut gehen werde, das sei schon etwas.
Noch vor hundert Jahren soll es in Afrika mehr als zehn Millionen Elefanten gegeben haben. Heute schätzen Experten den Bestand auf nur noch 450.000 Tiere.
haz/fab (dpa, epd, afp)