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Spannungen im Südchinesischen Meer

14. Mai 2014

China sorgt für Ärger bei anderen Staaten: Die Philippinen verurteilen den Bau einer Landebahn in den umstrittenen Gewässern. In Vietnam wurden aus Protest gegen Ölbohrungen in dem Meer chinesische Fabriken angezündet.

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Ein Vietnamesischer Soldat auf einem Schiff schaut aufs Meer (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Wem gehört das Südchinesische Meer? Über diese Frage streiten sich die Anrainerstaaten seit langem. Unter seinem Meeresboden werden große Bodenschätze vermutet, über Wasser verlaufen wichtige Schiffsrouten. China schafft dort nun offenbar Fakten.

So haben die Philippinen der Regierung in Peking vorgeworfen, den Bau einer Landebahn auf einem Riff voranzutreiben. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte der Nachrichtenagentur Reuters, China habe in den vergangenen Wochen Maschinen und Erde zum Johnson South Reef transportiert. Dies sei durch Luftbilder des philippinischen Militärs belegt. Offenbar betreibe China dort Neulandgewinnung.

Johnson South Reef (Foto: Kyodo/MAXPPP)
Stein des aktuellen Anstoßes: das Johnson South ReefBild: picture-alliance/dpa

Brennende Fabriken in Vietnam

Um einiges heftiger fiel der Prostest in Vietnam gegen Chinas Aktivitäten im Südchinesischen Meer aus. Im Süden des Landes wurden aus Protest gegen chinesische Ölbohrungen in den umstrittenen Gewässern mindestens drei Fabriken in Brand gesteckt, die von Chinesen betrieben werden. An den Protesten, die sich am Dienstag im Vietnam-Singapur-Industriepark ausgeweitet hatten, waren nach Behördenangaben Tausende Arbeiter beteiligt. Ob dabei auch Menschen verletzt wurden, ist bislang nicht klar. Als Reaktion auf die Vorfälle bestellte das Außenministerium von Singapur den vietnamesischen Botschafter ein und forderte die Regierung in Hanoi auf, "Recht und Ordnung wiederherzustellen".

China und Vietnam streiten sich seit Jahrzehnten um Inseln im Südchinesischen Meer. Experten vermuten, dass die Regierung in Hanoi die Proteste der Bevölkerung bewusst zulässt und damit ihre eigene Empörung über das chinesische Vorgehen zum Ausdruck bringt.

Anti-China-Proteste in Hanoi (Foto: Reuters)
Wütende Proteste gibt es auch immer wieder vor der chinesischen Botschaft in HanoiBild: Reuters

Gegenseitige Schuldvorwürfe

Erst am Dienstag hatte US-Außenminister John Kerry China vorgeworfen, Vietnam mit dem Bau einer Ölplattform im Südchinesischen Meer zu provozieren. Nach Angaben seines Ministeriums sagte Kerry in einem Telefongespräch mit seinem chinesischen Kollegen, beide Staaten sollten zu einer Entspannung der Lage beitragen.

Kürzlich war es zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem sich chinesische und vietnamesische Schiffe gerammt haben sollen. Beide Seiten machten sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich.

Chinas Außenministerium erklärte nach dem Anruf Kerrys am Dienstag, das Land sei nicht schuld an den Provokationen in dem Seegebiet. Die USA seien mitverantwortlich, da sie solch ein Verhalten anderer Staaten ermutigt hätten.

Die Regierung in Peking erhebt Anspruch auf fast das gesamte Südchinesische Meer und liegt im Streit mit anderen Anrainerstaaten wie Vietnam, Taiwan, Japan, Malaysia und Brunei, die ebenfalls Ansprüche auf Teile des Meers erheben.

cw/sti (dpa, rtr, afp)